150 Jahre Stadtmuseum Düsseldorf: Eine Jubiläumsausstellung der besonderen Art

Das Besondere: Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben sich Lieblingsbilder ausgesucht und sagen in der Ausstellung, warum sie gerade dieses Bild ausgesucht haben. Hier sehen wir ein Beispiel von HENKEL-Chefin Dr. Somine Bagel-Trah, die sich ein Bild mit „Mutter Ey“ ausgesucht hat. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf
Das Stadtmuseum Düsseldorf, gelegen an der Berger Allee 2, feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen mit einer einzigartigen Sonderausstellung. Diese Ausstellung präsentiert besondere Stücke aus der ständigen Sammlung des Museums. Die entstandenen Lücken in den Ausstellungsräumen wurden von Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern mit eigens für diesen Anlass geschaffenen oder ausgewählten Werken geschlossen.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, stellte die Sonderausstellung im Vorfeld vor: „Mit 150 Jahren Wirken, Erklären und Begeistern ist das Stadtmuseum eine echte Institution in der Düsseldorfer Kulturlandschaft. Die Jubiläumsausstellung zeigt eindrucksvoll, wie Generationen von Besucherinnen und Besuchern die bewegende Geschichte der Landeshauptstadt vermittelt wurde. Dank der vielfältigen digitalen Möglichkeiten wird das Stadtmuseum auch in Zukunft die Menschen in seinen Bann ziehen.“
Seit seiner Gründung im Jahr 1874 hat das Stadtmuseum Düsseldorf als ältestes Museum der Stadt eine bewegte Geschichte erlebt. Die Jubiläumsausstellung beleuchtet diese Geschichte im gesamten Haus und beginnt mit zeitgenössischen Museumskonzepten sowie einer virtuellen Schau. Im Mittelpunkt stehen die ursprüngliche Museumsidee des Protektors Prinz Georg von Preußen und seine Sammlung. Darüber hinaus präsentieren und kommentieren Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ihre Lieblingsexponate aus den Beständen des Museums.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist das Protokoll der Stadtverordnetenversammlung aus dem Stadtarchiv, das den „Beschluss zur Gründung des historischen Museums“ vom 5. Mai 1874 dokumentiert – der Startpunkt der bewegten Geschichte des Stadtmuseums Düsseldorf. Seit seiner Gründung war das Museum an sieben verschiedenen Standorten untergebracht, bevor es 1963 im Palais Spee sein dauerhaftes Zuhause fand.
Mit den wechselnden Räumen änderten sich auch der Name und die Zuständigkeiten des Museums. Erst 1963 erhielt das Haus eine eigenständige Leitung und wurde in „Stadtgeschichtliches Museum“ umbenannt, was 1980 erneut in „Stadtmuseum“ geändert wurde. Durch Schenkungen, unter anderem von Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern sowie Mäzenen wie Prinz Georg von Preußen, wuchs der Bestand des Museums kontinuierlich. Ein bedeutendes Exponat ist das vor 1691 entstandene Gemälde der Kurfürstin Anna Maria Luisa de‘ Medici, eine Schenkung von Prinz Georg von Preußen, der 1880 das Protektorat des Hauses übernahm.
Ankäufe erweiterten die musealen Sammlungen, die heute von Zeugnissen der Prähistorie bis in die Gegenwart reichen – von Mammutzähnen über Ölgemälde bis zur „Dröppelminna“, von der ebenfalls ein Exemplar in der Ausstellung zu sehen ist. Die enorme Vielfalt des Bestandes führte dazu, dass das Stadtmuseum mehrfach Bestände an später gegründete Düsseldorfer Einrichtungen wie das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum, das Kunstmuseum oder das Stadtarchiv abgab.
Seit dem Umzug in das Galeriegebäude am Burgplatz 1879 bringt das Stadtmuseum den Interessierten die Geschichte ihrer Stadt und ihrer Region in Ausstellungen näher. In den 1980er- und 1990er-Jahren lag ein Schwerpunkt der Museumsarbeit auf der Aufarbeitung der Nazi-Jahre in Düsseldorf und dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung.
Seit der Jahrtausendwende positioniert sich das Stadtmuseum als „fragendes Museum“ und partizipatives Haus, das als Diskussionsforum der Stadtgesellschaft fungiert. Es bietet vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme und zur Diskussion von Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Stadt Düsseldorf.
Ein weiteres Highlight der Jubiläumsausstellung: Mehrere Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die sich auf verschiedenen Wegen für die Stadtgesellschaft engagiert haben, wählten ihre Lieblingsbilder aus dem Fundus des Museums aus. Dazu gehören das Portrait des Künstlers Wilhelm Hensel aus dem Jahr 1847, das von Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, ausgewählt wurde und Felix Mendelssohn-Bartholdy zeigt. Auch das Gemälde „Zeitgenossen“ von Arthur Kaufmann aus dem Jahr 1925, das die Protagonisten der Düsseldorfer Kunstszene darstellt und zu den Schlüsselexponaten des Hauses gehört, wird präsentiert. Letzteres wurde von dem bekannten Künstler Jacques Tilly ausgewählt.
Wir laden Sie herzlich ein, diese außergewöhnliche Jubiläumsausstellung zu besuchen und die bewegende Geschichte des Stadtmuseums Düsseldorf zu erleben.