4. Tarifverhandlung in der NRW-Metall- und Elektroindustrie

Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber haben die IG Metall aufgefordert, in der laufenden Tarifrunde auf überflüssige Rituale zu verzichten und zügig und entschlossen einen tragfähigen und fairen Tarifabschluss anzustreben.

Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, sagte nach der 4. Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs am Mittwoch in Düsseldorf, angesichts der zunehmend fragiler werdenden wirtschaftlichen Aussichten erwarteten Betriebe und Beschäftigte jetzt verlässliche tarifpolitische Leitplanken. „Ich hätte kein Verständnis dafür, wenn die IG Metall glaubte, nur durch bewusstes Aussitzen oder gar mit Arbeitsniederlegungen nach Ablauf der Friedenspflicht eine gute Lösung der Tarifrunde 2021 erreichen zu können“, betonte Kirchhoff. Er erwarte von der Gewerkschaft „nun erkennbar mehr Zug zum Tor“.

Nach Worten Kirchhoffs befinde sich der auf funktionierende internationale Lieferketten angewiesene Industriezweig angesichts der infektionsbedingt unsicheren Situation an den Landesgrenzen in einer akuten Bedrohungslage. „In einer solchen Ausnahmesituation muss besonnen und schnell gehandelt werden“, erklärte Kirchhoff. Die Spitzenverbände BDA und DGB hätten jüngst gemeinsam und nachdrücklich von der Politik ein Konzept zur Rückkehr aus dem Lockdown angemahnt. Wenn die Sozialpartner völlig zurecht Perspektiven für die Wirtschaft und die Menschen forderten, dann müssten jetzt auch die Tarifpartner liefern und zügig einen verlässlichen Weg durch die Krise aufzeigen. Alles andere sei völlig unverantwortlich.

Die Metallarbeitgeber hätten der IG Metall eine seriöse Struktur aufgezeigt, die die tariflichen Bedingungen bis 2022 und darüber hinaus klären könne. Er erwarte, so Kirchhoff, dass sich die IG Metall jetzt auf dieser Basis konstruktiv am Verhandlungstisch um eine gute Lösung bemühe. Tarifpolitik müsse in diesen Zeiten dazu beitragen, dass die Betriebe die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bewältigen, möglichst bald wieder an früheres Wachstum anknüpfen und die rezessionsbedingt ohnehin nur schwer zu stemmenden Zukunftsinvestitionen tätigen können. „Nur dann ist das erfüllbar, was sich unsere Mitarbeiter am meisten wünschen: einen sicheren Arbeitsplatz“, sagte Kirchhoff.