GESAMTMETALL-Chef in der FAZ: „Ein Gas- und Ölboykott wäre dramatisch“
Stefan Wolf, der Chef eines Autozulieferers und Präsident der Metall-Arbeitgeber, sieht die Zukunft der Weltwirtschaft im Kern zuversichtlich. Kurzfristig aber habe die deutsche Industrie ernste Probleme.
Herr Wolf, die offene, fast grenzenlose Weltwirtschaft ist eine Erfolgsgrundlage der deutschen Industrie. Was folgt aus der Konfrontation mit Russland und der neuen Weltlage – erleben wir womöglich gerade das Ende der Globalisierung?
Auch wenn in diesen Zeiten vieles nicht mehr unumstößlich erscheint: Das kann ich mir nicht vorstellen. Natürlich führt der furchtbare Krieg in der Ukraine, neben allem menschlichen Leid, auch wirtschaftlich zu heftigen Verwerfungen. Da sind die drastisch steigenden Energiepreise, und es sind Lieferketten gestört durch Produktionsausfälle in der Ukraine. Aber ich sehe nicht, warum dies auf das Ende einer im Grundsatz offenen, vernetzten Weltwirtschaft zulaufen sollte.