RA Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Arbeitgeberverbände e.V. und der Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V. Foto: Frank Wiedemeier
„Die Warnstreiks in den Düsseldorfer Betrieben können wir nicht nachvollziehen. Unsere Unternehmen befinden sich in einer schwierigen Situation, denken wir beispielsweise an unterbrochene Lieferketten, stark steigende Materialpreise, Wirtschaftsflaute und Energiekrise. Die Gewerkschaft vergibt mit den Streiks die Chance, die Verhandlungen in der nötigen sachgerechten Atmosphäre fortzuführen. Es wäre gut, wenn die IG Metall jetzt am Verhandlungstisch statt auf der Straße Bewegung zeigt. Wir möchten auf der Grundlage des in der 3. Tarifverhandlung vorgelegten Angebots zügig zu einem tragfähigen Ergebnis kommen, denn: Wir haben kein Interesse daran, die Tarifrunde 2022 in die Länge zu ziehen.
Das Arbeitgeber-Angebot trägt der schwierigen Wirtschaftslage in den Unternehmen ebenso Rechnung wie den Sorgen der Beschäftigten über den Anstieg der Verbraucherpreise. Überdies haben die Arbeitgeber den tarifpolitischen Werkzeugkasten mit all seinen Instrumenten weit geöffnet, um eine gute Lösung zu erreichen. Eine „Tarifpolitik der verschränkten Arme“ macht keinen Sinn. Es geht auch um die Akzeptanz des Flächentarifs, der gerade in diesen schwierigen Zeiten vor einer Bewährungsprobe steht. Das kann nur mit einer schnellen und tragfähigen Lösung der Tarifrunde gelingen. Warnstreikaktionen hingegen schaffen nur Ungewissheit statt verlässliche Perspektiven, die sowohl die Unternehmen als auch die Beschäftigten dringend brauchen.“