Wasserstofftag bei der Zülow AG: Die Lieferkette bleibt das Problem

Ein erfolgreicher 1. Wasserstofftag bei der Zülow AG gibt zu Ende. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Zahlreich die Rednerliste, erhellend die vorliegenden Ergebnisse und alle Rednerinnen und Redner hatten drei Themen: 1.) die Lieferkette 2.) die Lieferkette 3.) die Lieferkette. Gestern Abend fand bei der Zülow AG in Neuss, unserem Mitgliedsunternehmen, der 1. Wasserstofftag statt, gemacht vom HUB WASSERSTOFF RHEIN KREIS NEUSS RHEINLAND.

Das war ein Tag für Alle! Morgens gab es ein buntes Programm für ausgewählte Schulen, am Nachmittag konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger sich die Ausstellungen und Vorträge anschauen und abends trafen sich Unternehmerinnen und Unternehmen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Expertinnen und Experten zu einem freundschaftlichen Schlagabtausch bei dem viele Fragen geklärt werden konnten.

Deutschland soll zu einem Vorreiter für Wasserstoff werden und die Voraussetzungen stimmen, sagte Professor Andreas Peschel vom Helmholtz-Cluster Wasserstoff. In kaum einem anderen Land gäbe es beispielsweise soviele Pipelines. Dies konnten Michelle Butzen von Thyssengas und Thomas Walkiewicz von den Neusser Stadtwerken bestätigen: vor allem unsere Region sei perfekt angebunden. Eine Pipeline gäbe es bereits, wird zur Zeit nur anders genutzt. Eine weitere sei im Bau. Dabei müsse man auch keine Angst vor Explosionen oder ähnlichem haben, konnte Christian Machens in seinem Experimentalvortrag beweisen.

Allerdings stehen wir vor gewaltigen Herausforderungen, zeigte Steffen Bauer von der HGK Shipping in seinem anschaulichen Vortrag auf. Die Logistik sei extrem kompliziert, vor allem weil der Wasserstoff in den USA, im Nahen Osten und Nordafrika produziert werden würde. Für den Transport bräuchte man aufwendig-gebaute Spezialschiffe von denen es zur Zeit nur eines gäbe.

Professor Andreas Peschel machte auch deutlich, dass die Produktion von „grünem Wasserstoff“ noch in weiter Ferne läge. Aber, dafür sei man ja da, um neue Ideen zu entwickeln dieses Ziel zu erreichen. Das Problem: Selbst bei Erreichen des Ausbauziels der Bundesregierung für Erzeugungsanlagen von grünem Wasserstoff bis 2030 wäre nur etwa ein Zehntel dieses erwarteten Bedarfs gedeckt.

Die großen Häfen in Deutschland und den Niederlanden müssen des Weiteren zu großen Drehkreuzen ausgebaut werden, sagten die Expertinnen und Experten. Michelle Butzen betonte, sie würden sich zur Zeit eher auf die Niederlande mit ihren Pipelines konzentrieren. Wir brauchen offenbar eine starke Verzahnung der deutschen mit der niederländischen Wasserstoffinfrastruktur.

Am Ende bleibt die EINE Frage: Was wird zuerst da sein? Transportschiffe mit Wasserstofftechnologie oder eine ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur? Also: die Lieferkette!