Chemie-Unternehmen dürfen nicht länger zwischen Förderung und gesetzlichen Vorschriften aufgerieben und ausgebremst werden
Das aktuelle Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) enthält Empfehlungen, um den Forschungsstandort Deutschland zu stärken. Ulrike Zimmer, Bereichsleiterin Technik und Umwelt im Verband der Chemischen Industrie (VCI), sagt in einer ersten Stellungnahme: „Forschung und Entwicklung müssen wieder einen deutlich größeren Stellenwert in der Politik erhalten; Gesetze klar und forschungsfreundlich gestaltet werden. Dazu gibt das EFI-Gutachten wertvolle Hinweise. Zukunft entsteht durch Innovationen. Deshalb dürfen sie nicht länger zwischen Förderung und gesetzlichen Vorschriften aufgerieben und dadurch ausgebremst werden. Das gilt besonders beim Thema Künstliche Intelligenz.“
Die chemisch-pharmazeutische Industrie setzt Künstliche Intelligenz (KI) bereits intensiv ein, beispielsweise um Effizienz und Qualität in der Produktion zu steigern. Neue Ansätze finden sich auch bei der Prozessentwicklung- und führung, der Einführung intelligenter Büroprozesse sowie beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle auf KI-Basis. Zimmer: „Der Wettlauf um die KI-Vorherrschaft ist in vollem Gange und noch nicht entschieden. Deutschland und Europa haben noch eine Chance, in der ersten Liga mitzuspielen.“ Das könne aber nur gelingen, wenn das regulatorische Umfeld stimmt. Die Empfehlungen aus dem EFI-Gutachten sollten daher zügig umgesetzt werden. So sollte beispielsweise der Artificial Intelligence Act (AI Act) der EU praxisgerecht ausgestaltet und die Dateninfrastruktur zügig ausgebaut werden.