Unternehmensvertreterinnen und -vertreter und Verbände aus Düsseldorf beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin
Gestern fand in Berlin der Deutsche Arbeitgebertag statt, bei dem zahlreiche Unternehmens- und Arbeitgeberverbandsvertreter aus Düsseldorf anwesend waren. Die Veranstaltung stand im Zeichen der besorgniserregenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa, die im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) durchgeführt wurde, bewerten über 80 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer die Bedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland als schlecht oder nicht gut. Diese alarmierende Einschätzung untermauert die Forderung nach einem wirtschaftsfreundlicheren Umfeld, das Investitionen fördert und Wachstum ermöglicht.
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger betonte in seiner Rede: „Wir können den wirtschaftlichen Riesen Deutschland wieder entfesseln.“ Gleichzeitig warnte er vor den aktuellen Entwicklungen: „Die Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt, während Regulierung und Bürokratie zunehmen. Gut ausgebildete Fachkräfte werden knapper, und die steigenden Arbeitskosten machen Deutschland zu einem immer teureren Investitionsstandort.“ Dulger appellierte eindringlich, dass der Abbau von Bürokratie für Unternehmen und Bürger entscheidend sei, um Deutschland besser durch aktuelle und zukünftige Krisen zu führen. Laut der Umfrage sehen 88 Prozent der Arbeitgeber und 70 Prozent der Bevölkerung den Bürokratieabbau als vorrangig an.
Von Christoph Sochart
Kritik an der aktuellen Ampel-Regierung wurde ebenfalls laut. Sowohl Unternehmer als auch die Bevölkerung bewerten das Krisenmanagement der Regierung als unzureichend. 90 Prozent der Unternehmer und 85 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Regierung keine durchdachten Konzepte zur Bewältigung der negativen Folgen der aktuellen Krisen hat. Die vollständige Rede des Arbeitgeberpräsidenten finden Sie hier.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Arbeitgeber-Bildungspreises an vier herausragende Projekte. In der Kategorie Hochschule wurde die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm für ihren „Future Triplex“-Ansatz ausgezeichnet. Die TH Nürnberg bietet praxisorientierte, fakultätsübergreifende Programme zur Vermittlung von „Future Skills“, um Studierende optimal auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Der Erfolg des Programms könnte bald auch in die betriebliche Weiterbildung übertragen werden. Arbeitgeberpräsident Dulger lobte die Preisträger als „Vorbilder für ganz Deutschland“ und betonte, dass sie neue Perspektiven für eine zukunftsfähige Ausbildungskultur schaffen.
Kategorie Frühkindliche Bildung: AWO Kita Lütticher Straße in Geilenkirchen (NRW) gewinnt begehrten Preis
Im Bereich frühkindliche Bildung gewann eine Kita aus Geilenkirchen den begehrten Preis: Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe – das weiß die AWO Kita Lütticher Straße in Geilenkirchen nur zu gut. In der Kita, in der etwa die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund hat, wird Sprache als essenzielle Zukunftskompetenz gefördert. Viele der Kinder wachsen in Haushalten auf, in denen kein Deutsch gesprochen wird, oder leben in einer zweisprachigen Umgebung. Die Kita begegnet dieser Herausforderung mit einer gelebten Willkommenskultur und einem wertschätzenden Umgang mit Vielfalt.
Die AWO Kita unterstützt die Kinder darin, Selbstwert und Selbstwirksamkeit zu entwickeln, indem sie nicht nur die sprachliche, sondern auch die soziale und kulturelle Integration fördert. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern werden mögliche Startschwierigkeiten in Chancen umgewandelt, sodass die Kinder trotz sprachlicher oder kultureller Hürden bestmögliche Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. Demokratische Handlungskompetenz wird früh gefördert, indem die Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden – sie lernen, andere Meinungen zu akzeptieren und konstruktiv mit Misserfolgen umzugehen.
Ein besonderes Highlight der Kita-Arbeit ist die enge Vernetzung mit der lokalen Gemeinschaft. Exkursionen zur Feuerwehr oder ins nahegelegene Altersheim gehören genauso zum Alltag wie der spielerische Einsatz digitaler Medien. Diese dienen in der Kita jedoch nicht zum bloßen Konsumieren, sondern als sinnvolle Werkzeuge zur Erweiterung des Wissens und zur Vorbereitung auf die digitale Welt. So schafft die AWO Kita Lütticher Straße eine inklusive, vielfältige Lernumgebung, die ihre Kinder zu toleranten, aktiven Mitgliedern der Gesellschaft formt.
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