Bundesfinanzminister Lindner fordert längere Lebensarbeitszeit und mehr Anreize für längeres Arbeiten
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat heute (04.04.) in einem Interview mit der Rheinischen Post in Düsseldorf eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit durch ein späteres Renteneintrittsalter und finanzielle Anreize für längeres Arbeiten gefordert. Er betonte die Notwendigkeit, die Reformfragen anzugehen, um einen Anstieg der Rentenbeiträge in den 2030er-Jahren zu verhindern.
Lindner äußerte sich zur Unterstützung des Rentenpakets II, das er mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Anfang März vorgestellt hatte. Dieses Paket soll das Rentenniveau von 48 Prozent für alle Menschen festlegen, die bis 2039 in Rente gehen. Teil des Pakets ist auch das von der FDP geforderte Generationenkapital, das dazu dienen soll, die gesetzliche Rente zu finanzieren.
Allerdings stoßen solche Pläne auf Kritik von linken Parteien und Gewerkschaften, die eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters als Rentenkürzung betrachten. Bisher ist eine schrittweise Anhebung des Rentenalters bis 2031 auf 67 Jahre festgelegt. Jedoch wird das tatsächliche Renteneintrittsalter, das derzeit bei 64,4 Jahren liegt, oft durch Frühverrentung oder die Rente mit 63 beeinflusst.
Angesichts der zunehmenden Altersarmut sind längeres Arbeiten und eine bessere finanzielle Absicherung im Alter wichtige Themen. Immer mehr Menschen sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen, da ihre reguläre Rente nicht ausreicht. Die Diskussion über Maßnahmen zur Linderung von Altersarmut, wie die Einführung einer Aktivrente oder eine obligatorische private Altersvorsorge, ist daher im Gange.