Demokratie unter Druck? Neue Vodafone-Studie zeigt Sorgen über KI, Fake News und Vertrauen in Medien
(cs) Die Sorge vor Fake News und gezielten Desinformationen in sozialen Medien wächst – und mit ihr die Angst um die Zukunft unserer Demokratie. Das zeigt die neue repräsentative Studie „Demokratie im KI-Zeitalter“, die das Vodafone Institut gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Kantar durchgeführt hat. Befragt wurden mehr als 12.000 Menschen in zwölf europäischen Ländern, darunter 1.002 Personen aus Deutschland.
Fake News: Ein wachsendes Problem – besonders in sozialen Medien
Fast jede*r vierte Deutsche (24 Prozent) berichtet, in den vergangenen Monaten häufig oder sehr häufig Falschnachrichten gesehen zu haben. In Europa sind es 27 Prozent, bei den unter 35-Jährigen sogar 38 Prozent.
Besonders problematisch: Viele Menschen erhalten Informationen zunehmend aus sozialen Medien, wo KI-generierte Inhalte kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden sind. Rund 48 Prozent der Befragten in Deutschland haben KI-Tools wie ChatGPT bereits genutzt, um sich über politische Themen zu informieren – ein Trend, der Chancen, aber auch deutliche Risiken birgt.
Vertrauen in klassische Medien wächst wieder
Mit steigender Unsicherheit wächst das Vertrauen in traditionelle Medien. 53 Prozent der Befragten in Deutschland – ebenso viele wie im europäischen Durchschnitt – geben an, dass Zeitungen, Radiosender und öffentlich-rechtliche Angebote für sie an Bedeutung gewinnen.
Sie gelten als wichtigste Quelle für verlässliche Informationen und als Gegenpol zu manipulativen Inhalten im Netz.
Was sich die Menschen wünschen: Mehr Schutz und klare Regeln
Im Kampf gegen Desinformation wünschen sich die Befragten vor allem drei Dinge:
1.) Starke klassische Medien (45 %)
2.) Technische Lösungen wie KI-Detektoren (43 %)
3.) Eine klarere staatliche Regulierung (41 %), etwa durch Gesetze wie den Digital Services Act
Die größte Angst betrifft Wahlperioden: 54 Prozent der Europäer befürchten negative Auswirkungen KI-generierter Inhalte auf demokratische Prozesse – auch wenn bisher nur etwa ein Viertel solche Inhalte bewusst wahrgenommen hat.
Demokratie bleibt wichtig – doch viele sind unzufrieden
Trotz aller Sorgen steht die Demokratie für die große Mehrheit an erster Stelle:
81 Prozent der Menschen in Deutschland halten sie für sehr oder extrem wichtig.
Gleichzeitig zeigt die Studie eine deutliche Ernüchterung: Nur 25 Prozent der Deutschen sind wirklich zufrieden damit, wie Demokratie im Alltag funktioniert.
Meinungsfreiheit wird zwar breit geschätzt, doch viele befürworten klare Grenzen bei Hassrede und manipulierten KI-Inhalten.
Die Studie macht deutlich: Die Menschen wünschen sich Orientierung, verlässliche Informationen und Schutz vor Manipulation in einer Zeit, in der digitale Inhalte immer schwerer einzuordnen sind. Klassische Medien gewinnen deshalb an Bedeutung – und klare Regeln für den Einsatz von KI werden zunehmend gefordert.

