Düsseldorf, die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen, ist bekannt für ihre lebendige Kultur, modernen Geschäftszentren und malerischen Rheinpromenaden. Doch abseits der touristischen und kulturellen Attraktionen, stellt das Parken in der Stadt oft eine Herausforderung dar. Ein Selbsttest an der Toulouser Allee im Stadtteil Pempelfort während einer Tagung offenbarte die hohen Kosten und Schwierigkeiten, die Autofahrer hier erwarten.
Von Christoph Sochart
Die Situation an der Toulouser Allee
Die Toulouser Allee ist eine zentrale Verkehrsachse in Düsseldorf und liegt im lebhaften Stadtteil Pempelfort. In der Nähe befinden sich zahlreiche Bürogebäude, Geschäfte und Veranstaltungsorte, was diesen Bereich zu einem Hotspot für Pendler und Besucher macht. Während meines Besuchs zur Teilnahme an einer Tagung in Pempelfort entschied ich mich, das Auto zu nehmen und die Parkmöglichkeiten vor Ort zu testen.
Der Selbsttest: Kosten und Verfügbarkeit
Bei meiner Ankunft stellte ich schnell fest, dass die Parkplätze entlang der Toulouser Allee nicht nur begrenzt, sondern auch kostspielig sind. Die Parkgebühren beliefen sich auf 4,50 Euro pro Stunde, was bei einem mehrstündigen Aufenthalt eine erhebliche Summe darstellt. Beim Selbsttest musste der Chronist 42,01 EUR bezahlen. Für einen typischen Arbeitstag von acht Stunden plus einer Mittagspause summieren sich die Kosten auf über 40 Euro – ein Betrag, der weit über dem Durchschnitt für Parkgebühren in vielen anderen deutschen Städten liegt.
Vergleich mit anderen Städten
Zum Vergleich: In Städten wie Köln oder Dortmund liegen die Parkgebühren in zentralen Lagen bei etwa 2 bis 2,50 Euro pro Stunde, und selbst in München, das ebenfalls für hohe Lebenshaltungskosten bekannt ist, sind die Parkgebühren vergleichbar oder nur geringfügig höher. Düsseldorf hebt sich hier durch besonders hohe Gebühren hervor, die Pendler und Besucher gleichermaßen belasten.
In Düsseldorf sind hohen Gebühr durchaus gewollt. Man will schließlich Klimahauptstadt werden – deshalb wird der Parkraum verteuert und künstlich reduziert durch Wegnahme von Parkplätzen durch Blumenkübel oder ähnliches.
Auswirkungen auf Pendler und Besucher
Die hohen Parkgebühren in Düsseldorf haben mehrere Konsequenzen:
1. Erhöhte Kosten für Pendler: Arbeitnehmer, die täglich auf das Auto angewiesen sind, sehen sich mit erheblichen Zusatzkosten konfrontiert. Dies kann besonders belastend für diejenigen sein, die keine kostengünstigeren Alternativen wie ein Monatsticket für öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.
2. Einschränkungen für Besucher: Touristen und Teilnehmer von Veranstaltungen oder Tagungen könnten sich durch die hohen Parkkosten abschrecken lassen. Dies könnte langfristig negative Auswirkungen auf den Tourismus und die Attraktivität von Düsseldorf als Veranstaltungsort haben. Preiswerter sind Parkhäuser, obwohl Touristen oft überrascht sind aufgrund der auch dort hohen Gebühren. An der Toulouser Allee gibt es aber auch kein öffentliches Parkhaus.
3. Förderung alternativer Verkehrsmittel: Positiv betrachtet, könnten die hohen Parkgebühren dazu beitragen, dass mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrräder umsteigen, was wiederum den Verkehr in der Stadt reduzieren und die Umweltbelastung verringern könnte.
Der Stadtrat erhöhte damals mit einer überzeugenden Mehrheit für die deutliche Erhöhung der Parkgebühren. Mirja Cordes von den Grünen sprach von einem „überfälligen Schritt“, mit dem man sich in Richtung anderer europäischer Metropolen entwickele. Der wertvolle öffentliche Raum in der Stadt könne so perspektivisch genutzt werden, auch verstärkt für Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Parkende Autos würden über die Preisgestaltung eher in Parkhäuser verlegt. Scharfe Kritik kam seinerzeit von FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. Eine fürsorgliche Stadt würde diese Preiserhöhung seinen Bewohnern in dieser Zeit der Krisen nicht zumuten. Zudem würden Fachkräfte vergrault oder auch andere Pendler, die in der Stadt arbeiteten. „Ich bin auch für weniger Autos in der Stadt. Aber nicht mit Gewalt.“
Fazit
Der Selbsttest an der Toulouser Allee verdeutlichte, dass die hohen Parkgebühren in Düsseldorf ein bedeutendes Problem für Autofahrer darstellen. Während sie möglicherweise einen positiven Effekt auf die Nutzung alternativer Verkehrsmittel haben, belasten sie Pendler und Besucher finanziell stark. Für eine attraktive und lebenswerte Stadt ist es entscheidend, eine ausgewogene Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Autofahrer als auch die städtischen Ziele der Verkehrsreduzierung und Umweltfreundlichkeit berücksichtigt.
Zukünftige städtische Planungen sollten daher eine sorgfältige Abwägung zwischen Kosten, Verfügbarkeit und alternativen Mobilitätslösungen beinhalten, um die Lebensqualität in Düsseldorf für alle Bewohner und Besucher zu gewährleisten.