Mehr Hilfe aus Düsseldorf für Czernowitz: dort warten 100.000 Menschen auf das Kriegsende – Kälte und Stromausfälle verschärfen die Situation dramatisch

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat erneut eine umfangreiche Hilfslieferung in die Partnerstadt Czernowitz auf den Weg gebracht. Schulmöbel zur Einrichtung von Klassenzimmern, Tablets für den Heimunterricht und Spielplatzgeräte sind neben fünf Generatoren unterwegs in Düsseldorfs Partnerstadt.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Wir lassen bei der Unterstützung unserer Freundinnen und Freunde in Czernowitz nicht nach. Kälte und Stromausfälle verschärfen die Situation dramatisch, und wir sind mehr denn je gefordert, die Menschen vor Ort zu versorgen.“

Die Aktion wird koordiniert duch das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten mit Unterstützung der „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)“ und Mitteln des Bundes.

Im Rahmen des Projektes „Verbesserung des Bevölkerungsschutzes in kommunalen Partnerschaften mit der Ukraine“ stellte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Sondermittel zur Unterstützung ukrainischer Kommunen im Rahmen deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften zur Verfügung. Die Landeshauptstadt Düsseldorf erhielt 120.000 Euro für das Unterstützungspaket Kinder- und Jugendhilfe.

Zusätzlich konnte die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit fünf Generatoren mit einer Leistung von sechs bis neun Kilo Volt-Ampere (KVA) zur Verfügung stellen, die nun ebenfalls gemeinsam mit einem weiteren Fahrzeug der Landeshauptstadt Düsseldorf auf dem Weg nach Czernowitz sind. Ein weiterer, größerer Generator wird zu Beginn des neuen Jahres folgen. Die Landeshauptstadt übernimmt die Kosten für den Transport der Hilfslieferungen.

Hintergrund
In die Stadt und Region Czernowitz im Westen der Ukraine sind bis zu 100.000 Menschen aus den Kriegsgebieten im Süden und Osten geflohen. Diese Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen, ist eine große Herausforderung. Dabei kümmert sich die örtliche Caritas der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche um die besonders vom Krieg betroffenen Personen wie alte und kranke Menschen. Der Winter sowie die zunehmenden Einschränkungen in der Stromversorgung erschweren die Situation auch für die Czernowitzer Bürgerinnen und Bürger dramatisch.

Düsseldorf und Czernowitz sind einander bereits seit vielen Jahren eng durch verschiedene Projekte verbunden, viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf stammen aus Czernowitz. Als Zeichen der Solidarität in Anbetracht des Krieges stimmte der Düsseldorfer Stadtrat am 10. März 2022 einstimmig für eine Städtepartnerschaft mit Czernowitz. In der Folge haben insbesondere Düsseldorfer Unternehmen Hilfen zur Verfügung gestellt, darunter rund 170.000 Euro an Geldspenden und verschiedene Sachspenden. So wurden bereits fünf LKWs mit insgesamt rund 85 Tonnen haltbarer Lebensmittel und Hilfsgüter nach Czernowitz geschickt. Darüber hinaus hat die Landeshauptstadt der Stadt Czernowitz neben einem Kanalwagen mehrere kommunale Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.  Gemeinsam mit der Caritas Düsseldorf hat die die Stadt Düsseldorf zusätzlich die Aktionen „10.000 Pakete für Czernowitz“ und „Eine Dose für Czernowitz“ auf den Weg gebracht. Mit beiden Aktionen wurden Lebensmittel für Czernowitz gesammelt. Bereits Ende März hatten beide Partner mit Unterstützung von Mercedes Benz einen Sprinter für Hilfsfahrten vor Ort an die Caritas Czernowitz übergeben.