Mietpreise in Düsseldorf steigen und steigen – Kaufboom hat offenbar ein Ende – ein Problem sind die steigenden Zinsen: Käufer müssen aktuell mit einer oft doppelt so hohen monatlichen Rate planen

An der B8 anstelle der ehemaligen Modehäuser in Stockdumm entstehen die „Deiker Höfe“. Foto: https://caspar.archi/de/projekte/alle-projekte/deiker-hoefe/
Plötzlich verändert sich der Immobilienmarkt in Düsseldorf drastisch. Die Mietpreise steigen und steigen, während der Kaufboom offenbar an sein Ende kommt. Das hat der Ring Deutscher Makler (RDM) bei einer Umfrage bei seinen 120 Mitgliedern herausgefunden. Platzt jetzt die Immobilienblase?
Antenne Düsseldorf berichtet dazu: Es werden deutlich weniger Häuser und Wohnungen gekauft. Die Folge: Die Mitpreise steigen weiter. Das hat mehrere Gründe: Zum einen wächst Düsseldorf weiter und damit auch der Bedarf an Wohnungen. Auf der anderen Seite werden aktuell deutlich weniger Wohnungen und Häuser gekauft. Das hat auch Auswirkungen auf die seit Jahren steigenden Preise.
Bei Häuser und Wohnungen, die noch renoviert werden müssten, könnten die Preise sogar sinken. Käufer müssten mit einer oft doppelt so hohen monatlichen Rate planen. Der RMD ist der Meinung, dass bald immer mehr Häuser und Wohnungen auf dem Markt zu haben sind – ein Ding, dass vor einigen Monaten noch undenkbar schien. Grund: Viele Düsseldorf haben zu knapp und zu optimistisch finanziert – mit den steigenden Zinsen geht ihnen das Geld aus und Anschlussfinanzierung sind kaum noch möglich.
Jörg Schnorrenberger, Chef vom RMD in Düsseldorf: Seit einigen Monaten wird der Wohnungsbau von zusätzlichen Beeinträchtigungen ausgebremst. Da ist zum einen der Materialmangel, der durch die gestörten globalen Lieferketten infolge der Pandemie viele Baustoffe betrifft und Arbeiten verzögert. Zum anderen finden viele Baufirmen kein Personal, um ihre vollen Auftragsbücher abzuarbeiten. Hinzu kommt, dass der Personalmangel nicht nur auf Baustellen zu beobachten ist, sondern auch in den Bauämtern. So kommt es, dass es in Deutschland aktuell im Schnitt 27 Monate von der Genehmigung bis zur Fertigstellung von Wohngebäuden dauert. Vor einigen Jahren ging das noch deutlich schneller. Um den regionalen Wohnungsbedarf zu decken, sollten Umlandgemeinden, auch solche, die nicht direkt an das Düsseldor- fer Stadtgebiet angrenzen, in den Fokus genommen werden. So müsste die Anbindung mit dem ÖPNV und teilweise die Qualität der Internetverbindung verbessert werden, etwa in einigen Regio- nen des Niederrheins sowie im Bergischen Land. Auf diese Weise ließe sich der Pendlerradius vergrößern. Auch Firmen könnten eher in Umlandgemeinden ausweichen, wenn sich dort mehr Menschen ansiedeln und sie einfacher Mitarbeiter gewinnen können
Quellen: Antenne Düsseldorf + Ring Deutscher Makler