Nachhaltigkeit mit System: Besuch bei ElectronicPartner im Rahmen der Reihe „Potentiale nutzen, Zukunft gestalten“

Finanzvorständin Greta Ziob (rechts) und Nachhaltigkeitsexpertin Alexandra Haas in der EP:-Zentrale. Fotos: cs
(cs) Die dritte Station unserer Nachhaltigkeitsreihe „Potentiale nutzen, Zukunft gestalten“ führte uns zu einem Unternehmen, das Nachhaltigkeit nicht nur als gesellschaftliche Verantwortung versteht, sondern als festen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie: Die Düsseldorfer Handels-Verbundgruppe „ElectronicPartner“ – vielen auch als „EP“ bekannt – öffnete ihre Türen und gewährte exklusive Einblicke in ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Gastgeberinnen des Abends waren Finanzvorständin Greta Ziob und Nachhaltigkeitsexpertin Alexandra Haas, die eindrucksvoll darstellten, wie ökonomische Leistungsfähigkeit und ökologische Verantwortung miteinander in Einklang gebracht werden können.
Unter dem Motto „Prozesse und Strukturen neu denken“ setzt EP: auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die weit über interne Maßnahmen hinausgeht. Das Unternehmen versteht sich als Impulsgeber für seine Stakeholder – von Kundinnen und Kunden über Mitgliedsbetriebe bis hin zu Lieferanten und Partnern – mit dem Ziel, gemeinsam an der Umsetzung der 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung sowie des EU Green Deals mitzuwirken.
„Wir möchten einen nachhaltigen Beitrag leisten – und das heißt: jetzt handeln, aufklären und motivieren,“ so Haas.
ElectronicPartner verbindet den Handel mit Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten, IT-/Multimedia- und Mobilfunkprodukten mit gezielten Nachhaltigkeitsmaßnahmen. So gibt es im Produktportfolio deutliche Hinweise auf besonders nachhaltige Geräte. Das Sortiment wird kontinuierlich um recycelte, energieeffiziente und umweltschonende Produkte erweitert. Zudem wird das Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ aktiv gefördert – ein wichtiges Signal gegen die Wegwerfgesellschaft.

Auch schöne und entspannte Gesprächskulissen sind Teil der EP:-Nachhaltigskeitsstrategie.
Auch intern wird der eigene CO₂-Fußabdruck systematisch reduziert: durch energetische Sanierung, die Nutzung nachhaltiger Verpackungs- und Versandmittel, den Rückgang von Dienstreisen, New-Work-Konzepte mit mobilen Arbeitsplätzen, sowie durch die Kooperation mit DHL GoGreen Plus. Durch diese Zusammenarbeit konnten bereits mehr als 85 Prozent der DHL-Paketsendungen klimaneutral verschickt werden – die entstehenden Mehrkosten übernimmt ElectronicPartner vollständig.
Ein besonderes Highlight war der Bericht über das von der Verbundgruppe unterstütze Moor-Renaturierungsprojekt in Brandenburg. Hier wird nicht nur dafür gesorgt, dass ein trocken gelegtes Moor seine CO2-speichernden Funktionen wieder aufnehmen kann, sondern auch die Biodiversität gefördert. Zum Beispiel konnte in 2024 nach 200 Jahren Abwesenheit die Wildkatze wieder angesiedelt werden. Auch Wölfe, Seeadler und die seltene Pflanze Sonnentau fanden dort erneut einen Lebensraum. Ein lebendiger Beweis dafür, dass nachhaltiges Engagement konkrete Wirkung entfalten kann.

Eine schöne und hochwertige Mobiliar-Kultur bei EP:
New Work als Erfolgsmodell
Ein weiterer Aspekt, der bei der Veranstaltung auf großes Interesse stieß, war die Personalpolitik von ElectronicPartner. Denn neben dem Klima- und Umweltschutz spielt auch die Förderung von Bildung und gesundem Leben eine wichtige Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. Greta Ziob stellte unter anderem die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, verteilt auf vier oder fünf Arbeitstage, vor. Ergonomisches Mobiliar, mobiles Arbeiten, zusätzliche Urlaubstage durch Betriebsruhe – das alles sorgt nicht nur für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern auch für messbare Vorteile: weniger Fehlzeiten, geringere Energiekosten und eine stärkere Mitarbeiterbindung.
„Das ist eine klassische Win-Win-Situation – für die Belegschaft und das Unternehmen“, betonte Ziob.
Herausforderungen offen benannt
Trotz aller Fortschritte und Erfolge, die ElectronicPartner bereits vorweisen kann, ist sich das Unternehmen nur zu bewusst, dass weiterhin zahlreiche Herausforderungen bestehen. Zum Beispiel erschweren die zunehmende Komplexität globaler Lieferketten, steigende rechtliche Anforderungen und neue gesetzliche Pflichten in verschiedensten Bereichen das nachhaltige Handeln. Insbesondere die indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette stellen eine große Herausforderung dar. Die Berechnung von Emissionen (Scope 1, 2 und 3) ermöglicht, den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens, Produktes oder einer Dienstleistung systematisch zu erfassen und sichtbar zu machen. Sie ist ein wichtiges Tool, um Handlungsfelder im eigenen Unternehmen sowie entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren, birgt aber auch Umsetzungsherausforderungen. Denn aufgrund hoher Komplexität vieler Produkte, fehlender Primärdaten, unklarer Berechnungsmethoden und fehlender Transparenz in den Lieferketten – vor allem in Ländern mit schwächerer Regulierung – wird die Datenerhebung erschwert.

Schon vor dem vierten und letzten Treffen können wir eine positive Bilanz unserer Nachhaltigkeitsserie ziehen. Zu jedem Termin kamen bis zu 30 Teilnehmende aus unseren Betriebe aus Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen.