Nordrhein-Westfälische Unternehmensverbände präsentieren Maßnahmen zur Stärkung des Industriestandorts in der „Düsseldorfer Erklärung“
Die Unternehmensverbände in Nordrhein-Westfalen mit Sitz an der Uerdinger Straße in Düsseldorf haben eine deutliche Aufforderung an die Landespolitik gerichtet, den Industriestandort Nordrhein-Westfalen in Anbetracht der ernsten strukturellen Wirtschaftskrise weiter zu stärken.
Während die Bundesregierung wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ergreifen muss, betonte der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Arndt G. Kirchhoff, dass entscheidende Erfolgsfaktoren auch auf Landesebene liegen. Bei einem industriepolitischen Spitzengespräch in Düsseldorf mit der Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, Mona Neubaur, wurde die „Düsseldorfer Erklärung – Industriestandort Nordrhein-Westfalen stärken“ vorgelegt.
In der Erklärung wird darauf hingewiesen, dass Nordrhein-Westfalen mit klaren Prioritäten, einem ambitionierten industriepolitischen Leitbild und entschlossenem Handeln den Industriestandort aus eigener Kraft stärken kann. Kirchhoff betonte, dass in den Bereichen Energiepolitik, Planungs- und Genehmigungsverfahren, Infrastruktur, Flächenpolitik und Fachkräftesicherung das Land selbst eine entscheidende Rolle spielen kann.
Kritik äußerte Kirchhoff an der derzeitigen Kraftwerksstrategie auf Bundesebene, die seiner Meinung nach unzureichend ist. Er forderte NRW auf, beim Bund Druck auszuüben und gleichzeitig im Land den Ausbau wasserstofffähiger Back-Up-Gaskraftwerke voranzutreiben, um die Versorgungssicherheit im Standortwettbewerb zu gewährleisten. Weiterhin drängte Kirchhoff darauf, umweltpolitische Belastungen für die Industrie zu reduzieren und die Verkehrspolitik zu intensivieren, insbesondere hinsichtlich der Brückenerneuerungen entlang der Schwerlastrouten.
Auch in der Flächenpolitik müsse der Wandel berücksichtigt werden, ohne dass pauschale Flächenvorgaben den Prozess beeinträchtigen. Schließlich forderten die Unternehmen eine verstärkte Umsetzung der Fachkräftesoffensive mit einem Fokus auf hochwertige Bildung.