NRW in der Krise: Alarmierende Zahl an Unternehmensinsolvenzen – „unternehmer nrw“ fordert Kurswechsel
(cs) Die wirtschaftliche Lage in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu. Der Arbeitgeberverband Unternehmer NRW zeigt sich angesichts der stark gestiegenen Zahl an Unternehmensinsolvenzen tief besorgt. Hauptgeschäftsführer Johannes Pöttering warnt in einem Journalistengespräch: „Das ist ein Beleg dafür, dass sich die strukturelle Wirtschafts- und Industriekrise in Deutschland immer stärker auch in Nordrhein-Westfalen bemerkbar macht.“
Anlass für die alarmierenden Aussagen ist der jüngste Insolvenzantrag des Autozulieferers Kiekert aus Heiligenhaus, bekannt als Erfinder der Zentralverriegelung und Weltmarktführer für Autoschlösser. Allein im zweiten Quartal 2025 wurden an Rhein und Ruhr 1.618 Unternehmensinsolvenzen gezählt – der höchste Wert seit neun Jahren.
Besonders betroffen ist die Automobilzuliefererbranche, etwa in Südwestfalen. In der NRW-Automobilindustrie ist die Zahl der Beschäftigten seit Oktober 2018 um mehr als ein Viertel zurückgegangen. „Seit Juni 2024 verliert die gesamte NRW-Industrie monatlich rund 2.100 Arbeitsplätze“, so Pöttering.
Unternehmer NRW sieht die Bundesregierung nun in der Pflicht, entschlossen gegenzusteuern. Pöttering fordert: „Die Politik muss den angekündigten Herbst der Strukturreformen jetzt konsequent umsetzen. Es braucht echte Entlastungen bei Energiepreisen, Steuern und Abgaben sowie einen spürbaren Abbau von Bürokratie – nur so kann der Standort gestärkt und der Arbeitsplatzabbau gestoppt werden.“