Rekordjahr für die Rheinbahn: Mehr Fahrgäste, mehr Einsatz – aber der finanzielle Druck bleibt! Warum ist das so?

Foto: RHEINBAHN
(cs) Die Rheinbahn zieht eine gemischte Bilanz für das Geschäftsjahr 2024: Während das Verkehrsunternehmen mit einem neuen Fahrgastrekord, dem erfolgreichen Ausbau des Angebots und bedeutenden Fortschritten bei Digitalisierung und Nachhaltigkeit wichtige Impulse für die Mobilitätswende setzen konnte, bleibt die finanzielle Lage weiterhin angespannt.
Fahrgastrekord und Einsatz auf Rekordniveau: 204,7 Millionen Menschen nutzten im vergangenen Jahr die Busse und Bahnen der Rheinbahn – über 32 Millionen mehr als 2023. Damit verzeichnet das Unternehmen nicht nur einen historischen Fahrgastrekord, sondern war auch so umfangreich im Einsatz wie nie zuvor. Insgesamt legten die Fahrzeuge rund 55 Millionen Kilometer zurück – das entspricht etwa 140 Erd-Mond-Distanzen.
Diese Leistung wurde durch das Engagement von 3.709 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbracht – ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (3.513). Auch bei den Auszubildenden ist ein Anstieg zu verzeichnen, was auf das anhaltende Bestreben der Rheinbahn hinweist, dem Fachkräftemangel im ÖPNV aktiv entgegenzuwirken.
Deutschlandticket als Erfolgsfaktor
Ein wesentlicher Faktor für den Fahrgastzuwachs war das seit Mai 2023 bundesweit gültige Deutschlandticket. Mit 271.596 Abonnentinnen und Abonnenten hat die Rheinbahn einen neuen Höchststand bei den Dauerkunden erreicht. Der einfache Zugang zum ÖPNV und die Preisstabilität des Tickets haben die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs deutlich gesteigert.
Finanzieller Druck bleibt hoch
Trotz der positiven Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage steht die Rheinbahn finanziell weiterhin unter Druck. Gestiegene Energiepreise, erhöhte Personalkosten und umfangreiche Investitionen in Fahrzeuge, digitale Infrastruktur und Nachhaltigkeit belasten das operative Ergebnis. Hinzu kommt, dass die durchschnittlichen Erlöse pro Ticket sinken.
Das operative Ergebnis 2024 liegt bei -142,2 Millionen Euro – ein deutlicher Anstieg des Defizits gegenüber dem Vorjahr (-98,5 Millionen Euro). Dennoch fällt das Jahresergebnis um 23,5 Millionen Euro besser aus als ursprünglich geplant. Dies zeigt, dass die Rheinbahn trotz widriger Umstände stabil wirtschaftet und Risiken vorausschauend berücksichtigt.
Zukunftsorientierter Kurs
Die Rheinbahn sieht sich allerdings durch das starke Fahrgastwachstum und die erreichten Fortschritte in ihrer Strategie bestätigt. Gleichzeitig betont der Vorstand, dass die anhaltende Finanzierungslücke im ÖPNV nur durch eine gesicherte öffentliche Unterstützung langfristig geschlossen werden kann. Mit Blick auf 2025 setzt die Rheinbahn ihren Fokus weiterhin auf Kundenzufriedenheit, klimafreundliche Mobilität und eine zukunftsfeste Infrastruktur.