Neuer Trend: die Mitarbeiterwohnungen
Angesichts von Fachkräftemangel und Wohnungsnot werden Unternehmen kreativer bei der Suche nach Personal. Um sich von anderen Firmen abzuheben, locken einige mit einer Wohnung oder helfen Bewerbern bei der Suche nach den eigenen vier Wänden.
Was am Anfang des 20. Jahrhunderts in Zeiten der Industrialisierung gang und gäbe war, wirkt heute auf den ersten Blick wie aus der Zeit gefallen: Werkswohnungen. Vor 100 Jahren wurden ganze Siedlungen gebaut, um im Bergbau Mitarbeiter zum Umzug nahe an die Zeche zu bewegen oder vom Land ins direkte Umfeld einer Fabrik.
Doch heute besinnen sich mehr und mehr Firmen auf diese Möglichkeit, um für Arbeitnehmer noch attraktiver zu werden. Denn Wohnen entwickelt sich zunehmend zum Standortfaktor – inmitten des Arbeits- und Fachkräftemangels.
Die Wege, auf denen Firmen ihre (potenziellen) Mitarbeiter hierzulande rund ums Wohnen unterstützen, gehen vielerorts über den klassischen Ansatz der Werkswohnung hinaus. Wie genau die Lage ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft nun in einem Gutachten für das Bundesbauministerium ermittelt (Grafik):
In Deutschland vermieteten im Jahr 2023 gut 5 Prozent der Unternehmen eine Unterkunft an ihre Mitarbeiter – das entspricht rund 675.000 Wohnungen sowie 46.000 Wohnheimplätzen für junge Mitarbeiter.