Rheinmetall baut hochmoderne Fabrik – 400 neue Arbeitsplätze
Eigentlich hätten „wir“ uns zum Spatentisch im Düsseldorfer Norden auf dem ehemaligen Gelände von Vallourec getroffen. Doch, wie heißt es so schön, wenn das Wort „hätte“ ins Spiel kommt? Ach, lassen wir das. Jedenfalls wurde aus Düsseldorf nun Weeze. Schlecht für Düsseldorf – gut für NRW. Das wissen auch unser Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: Sie kamen gestern zum Spatentisch nach Weeze.
Dort sollen 400 Arbeitsplätze entstehen, wenn in Weeze am Flughafen ab 2025 Rumpfmittelteile für mindestens 400 Tarnkappenbomber vom Typ F-35 produziert werden. Weiterhin wird die Einrichtung auch Logistik- und Lagerbereiche, Forschungs- und Erprobungszentren, Schulungsräume und Qualitätskontrolle umfassen.
Die geplante Fabrik soll durch die Rheinmetall Aviation Services GmbH betrieben werden und auf dem neuesten Stand der Technik sein. Sie wird eine Produktionsfläche von fast 60.000 Quadratmetern umfassen.
„Wir sind stolz, dass unsere langjährige Partnerschaft mit Northrop Grumman und Lockheed Martin sowie unsere seit Jahrzehnten bestehenden sehr engen Verbindungen zur Bundeswehr zu einem echten Know-how-Transfer an den Standort Deutschland führen“, so der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger. „Ebenso freuen wir uns, zur Zukunftsfähigkeit des Technologiestandorts Deutschland beizutragen und auf diese Weise technologisch auch das Bundesland NRW zu bereichern, in dem wir unseren traditionellen Unternehmenssitz haben. Unweit der Landeshauptstadt Düsseldorf werden wir eine Fabrik errichten, die in Europa Maßstäbe setzen wird. Wir sind dankbar für das hohe Maß an politischer und administrativer Unterstützung, das wir am Standort Weeze bei der Standortsuche erfahren haben.“
Die Rheinische Post sieht „ein Zeichen für eine Zeitenwende“, wenn NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sagt: „Rüstung gehört in unserer Zeit selbstverständlich auch zur Industriepolitik“. Auch Herr Wüst freut sich, dass die Fabrik in NRW bleibt. Dazu schreibt die RP: Für die Region erwartet er (Wüst) über Jahrzehnte sichere Arbeitsplätze sowie Sog- und Magneteffekte. Wüst kann sich tatsächlich freuen, denn: Diese Standortentscheidung war nach der Prüfung einer Reihe möglicher Optionen in unterschiedlichen Bundesländern getroffen worden.
„Northrop Grumman wird seine Automatisierungs- und Fertigungstechnologien der integrierten Montagelinie in Weeze replizieren“, sagte Glenn Masukawa, Vice President für das F-35-Programm von Northrop Grumman. „In Kombination mit den Fähigkeiten von Rheinmetall ist unsere Zusammenarbeit mit Lockheed Martin bei der Herstellung des Mittelrumpfes ein wichtiger Beitrag zur globalen Sicherheitsvorsorge. Wir freuen uns auf den Erfolg dieser neuesten F-35-Anlage“.
„Wir freuen uns über die zügige Standortwahl von Rheinmetall für die Produktion von F-35-Rumpfmittelteilen. Dies ist ein wichtiger Meilenstein im deutschen F-35-Programm. Diese Kapazitätserweiterung trägt dazu bei, die wachsende weltweite Nachfrage zu befriedigen und mit der F-35 in Bezug auf künftige Bedrohungen im 21. Jahrhundert einen Schritt voraus zu sein“, sagte Mike Shoemaker, Vice President of F-35 Customer Programs bei Lockheed Martin. „Lockheed Martin ist bestrebt, Industriepartnerschaften zu fördern und Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Wir schätzen die Rolle von Rheinmetall als agiler und flexibler Partner und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“
Rheinmetall, Northrop Grumman und Lockheed Martin binden zudem weitere Unternehmen mit geeigneten technischen Fähigkeiten in das F-35 Programm ein und schaffen bzw. sichern zahlreiche indirekte Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen.