Rheinmetall gewinnt Neukunden für innovatives Wasserstoffrezirkulationsgebläse

Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall hat mit seiner Division Sensors and Actuators einen Neuauftrag im mittleren zweistelligen MioEUR-Bereich über mehr als 150.000 Wasserstoffrezirkulationsgebläse – HRB 1800 (Hydrogene Recirculation Blower) – erhalten. Bei dem Kunden handelt es sich um einen Neukunden für den Konzern. Der Kunde hat sich nach eingehenden Tests der Technologie davon überzeugt, dass sich die Gebläse durch die derzeit größtmögliche am Markt verfügbare Qualität und Robustheit auszeichnen.

Für die Konzerntochter Pierburg handelt es sich um einen Meilenstein im Bereich dieser innovativen Technologieentwicklung rund um das System Brennstoffzelle, da sich an die Prüfung von Mustern durch den Kunden ein Auftrag zur Serienfertigung anschließt. Die Produktion der bestellten HRB 1800 startet im Jahr 2026 und endet fünf Jahre später im Jahr 2030. Darüber hinaus wird mit weiteren Anschlussaufträgen gerechnet. Eine weitere Nominierung im niedrigen zweistelligen MioEUR-Bereich über eine elektrische Kühlmittelpumpe, CWA 2000, aus dem Hause Pierburg ist bereits erfolgt. Der Anwendungsbereich liegt bei beiden Aufträgen im Segment Bus and Trucks.

Das Wasserstoffrezirkulationsgebläse erfüllt eine zentrale Funktion im Brennstoffzellensystem als Ganzem, indem es dem Brennstoffzellenstapel den bei der Reaktion in der Zelle nicht verbrauchten Wasserstoff erneut zuführt. Damit erhöht sich die Effizienz der Brennstoffzelle und ihre Lebensdauer wird verlängert. Außerdem ermöglicht die gleichmäßige Verteilung des Wasserstoffs im Stapel ein verbessertes Startverhalten des Systems.

Das über die gesamte Lebensdauer besonders leckagearme Gebläse von Pierburg ist sowohl für Hochvolt- als auch für Niedervoltspannungen verfügbar. Es ist äußerst kompakt und weist ein hervorragendes NVH (Noise, Vibration, Harshness) -Verhalten auf. Die elektrische Leistung reicht von 0,7 bis 2 Kilowatt bzw. in der Niedervoltausführung bis zu 400 Watt. Angetrieben wird es von einem bürstenlosen Motor mit sensorloser Regelung. Im Bereich der Datenübertragung sind LIN- als auch CAN-Bus-Kommunikations- und Diagnosefunktionen vorhanden.

Das Wasserstoffrezirkulationsgebläse gehört zu den sogenannten Balance-of-Plant (BoP) -Produkten, also den Komponenten zur Medienversorgung des Brennstoffzellenstapels. Beide bestellten Systeme sorgen für eine aktive Kühlung von Elektronik und E-Motor, die die Leistungsdichte erhöht. Rheinmetall profitiert bei der Entwicklung von dem Wissen und der Erfahrung aus seinem mehr als zwanzigjährigen Engagement im Brennstoffzellengeschäft, das den Konzern zu einem der führenden Anbieter auf diesem Gebiet hat werden lassen. Insbesondere im Bus-Segment wurde die hier zur Anwendung kommende Technik über mehr als 10 Jahre validiert.

Aufgrund der jüngsten Erfolge und der zu erwartenden Marktdynamik hat der Konzern die Entwicklungsanstrengungen für BoP-Produkte weiter ausgeweitet. Eine Reihe von innovativen Komponenten ist in der Entstehung. Das Portfolio soll sukzessive erweitert werden. Der Konzern möchte eine nachhaltige Rolle bei der Transformation der Industrie weg vom Verbrennungsmotor hin zu umweltschonenden modernen Antriebsformen im automobilen wie auch im stationären industriellen Bereich einnehmen. Rheinmetall strebt die eigene Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 an.