Rheinmetall treibt strategische Neuausrichtung voran – Neue Konzernstruktur und aktualisierte Finanzziele
- Neue Struktur mit künftig fünf Divisionen unterstützt die strategische Neuausrichtung des Konzerns
- Divisionen werden künftig direkt vom Vorstand geführt
- Überprüfung und Anpassung des Produktspektrums an Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung
- Aktualisierte Finanzziele mit Fokus auf nachhaltige Wertsteigerung
Das Strategieprogramm ONE Rheinmetall tritt in eine neue Phase ein: Die Düsseldorfer Rheinmetall AG treibt die Transformation zum integrierten Technologiekonzern konsequent voran und richtet im Zuge dessen auch die Konzernstruktur neu aus.
Dabei stehen drei strategische Ziele bei Rheinmetall im Vordergrund.
Erstens: Die Reduzierung des Automotive-Anteils am Gesamtumsatz, insbesondere hinsichtlich der Produkte für den Verbrennungsmotor.
Zweitens: Die Durchsetzung eines Profitabilitätsniveaus von mindestens 10% bezogen auf die operative Umsatzrendite in allen Geschäftseinheiten sowie drittens: ein daran orientiertes kontinuierliches Portfoliomanagement.
Die organisatorische Trennung in die bisherigen Unternehmensbereiche Automotive und Defence entfällt. Die Zwischenholding der Rheinmetall Automotive AG wird aufgelöst und in die Konzernstruktur integriert.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir geben Rheinmetall ein klares, einheitliches Profil und öffnen mit der Zusammenführung beider Sparten ein neues, bedeutendes Kapitel in der Firmenhistorie. Die neue Konzernstruktur gibt uns alle Chancen, unser technologisches Spektrum auszuweiten und unsere Positionen in den globalen Märkten auszubauen. Damit sehen wir uns künftig bestens dafür aufgestellt, unsere ehrgeizigen mittelfristigen Ziele für nachhaltiges Wachstum und hohe Profitabilität zu erreichen.“
Die neue Struktur von Rheinmetall umfasst fünf Divisionen, die vom Vorstand der Rheinmetall AG direkt geführt werden. Diese Gliederung soll insbesondere den Technologietransfer zwischen den einzelnen Bereichen fördern und die Fokussierung auf zukunftsfähige Technologien und Geschäftsfelder mit großem Potenzial für nachhaltige Wertsteigerung unterstützen.
Die fünf Divisionen sind Weapon & Ammunition, Electronic Solutions, Vehicle Systems, Sensors & Actuators und Materials & Trade. Der bisherige Kolbenbereich wird als Nicht-Kerngeschäft weitergeführt, nachdem der Konzern bereits im Sommer 2020 die Prüfung strategischer Optionen für die Weiterentwicklung der bisherigen Division Hardparts – und hier insbesondere für die Bereiche Klein- und Großkolben – angekündigt hatte.
Rheinmetall hat nun Goldman Sachs damit beauftragt, diesen Prozess zu begleiten. Erste Ergebnisse, die dann durch den Rheinmetall-Vorstand bewertet werden, sollen im Laufe des ersten Halbjahres 2021 vorliegen.
Im Einklang mit den Zielen des Transformationsprozesses und den damit verbundenen Wachstumserwartungen wurden auch die mittelfristigen Finanzziele für den Rheinmetall-Konzern aktualisiert. So soll der Umsatz von rund 5,8 MrdEUR im Jahr 2020 auf rund 8,5 MrdEUR im Jahr 2025 steigen. Die operative Umsatzrendite soll künftig einen Wert von über 10% erreichen, der Operative Free Cash Flow soll in der Spanne zwischen 3% und 5% vom Umsatz liegen.
Als Wachstumstreiber werden insbesondere die Sicherheitstechnologie und die Elektromobilität gesehen, deren Anteil am Konzernumsatz steigen soll, während der Anteil des Geschäfts im Bereich Verbrennungsmotoren an neue Marktgegebenheiten angepasst wird. Die Sicherheitstechnologie soll bis 2025 ca. 70% zum Konzernumsatz beitragen, statt ungefähr 63% im Jahr 2020. Die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor wird weiter reduziert und soll von heute fast 30% des Konzernumsatzes auf unter 20% sinken. Die neue Divisionsstruktur trägt nicht zuletzt diesen Zielen Rechnung.
Auch Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie. So soll die CO2-Neutralität des Konzerns bis zum Jahr 2035 erreicht werden. Der Energieverbrauch soll deutlich reduziert und der Wasserkonsum um 10% abgesenkt werden. Transparenz und ESG-Ratings sollen stetig verbessert werden. Die Erfüllung der ESG-Maßgaben wird künftig Teil der Vergütungspolitik für das höhere und mittlere Management sein und rund 20% der Long Term Incentives betragen.