Rheinmetall verzeichnet Rekordhalbjahr

Armin Papperger Foto: Frank Wiedemeier

(cs) Die Düsseldorfer Rheinmetall AG hat das erste Halbjahr 2025 mit neuen Rekorden bei Umsatz und Ertrag abgeschlossen. Angetrieben von einer ungebrochen hohen Nachfrage im militärischen Bereich, profitiert der Technologiekonzern weiterhin massiv von der geopolitischen Lage und steigenden Verteidigungsbudgets weltweit.

Wie das Unternehmen heute (07.08.) mitteilte, erreichte der Auftragsbestand erneut ein Rekordniveau – trotz eines verzögerten Auftragsstarts in Deutschland nach den Neuwahlen im Frühjahr. Die internationale Nachfrage bleibt angesichts der NATO-Beschlüsse vom Juni und der fortgesetzten Unterstützung der Ukraine hoch. Kernmärkte bleiben Europa, Deutschland und insbesondere die Ukraine.

Rüstung als Wachstumstreiber

„Rheinmetall ist erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden“, erklärte Vorstandschef Armin Papperger. „Mittlerweile sind wir auch für US-Unternehmen ein ernstzunehmender Partner.“ Die volle Auftragslage sei ein klares Zeichen für das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Konzerns.

Besonders profitiert Rheinmetall vom verstärkten Engagement europäischer Staaten, ihre Verteidigungsfähigkeiten auszubauen. „Wir stehen zu unserer Verantwortung für unsere Demokratie und die Unabhängigkeit Europas“, betonte Papperger. Der Konzern baue sein Engagement in Mittel- und Osteuropa deutlich aus und werde dort neue Fertigungskapazitäten schaffen.

Zivile Sparte bleibt hinter Erwartungen

Während das militärische Geschäft floriert, bleibt der zivile Bereich des Konzerns unter Druck. Ein anhaltend schwaches Marktumfeld bremst das Wachstum außerhalb der Verteidigungsindustrie. Hier konnte Rheinmetall im Vergleich zum Vorjahr nicht anknüpfen.

Prognose wird bestätigt – weitere Anhebung möglich

Trotz der schleppenden Auftragsvergabe in Deutschland bestätigt Rheinmetall seine Jahresprognose für Umsatzwachstum und operative Ergebnismarge. Sollte sich der Trend zu steigenden Rüstungsinvestitionen infolge aktueller geopolitischer Spannungen weiter konkretisieren, stellt der Konzern erneut eine Anhebung der Prognose in Aussicht – wie bereits nach dem ersten Quartal.

Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert Rheinmetall massiv in den Ausbau seiner Produktionsstandorte. In mehreren europäischen Ländern entstehen neue Werke, bestehende Anlagen werden erweitert. „In Kürze werden wir in Niedersachsen die größte Munitionsfabrik Europas einweihen“, kündigte Papperger an. Zudem werden vermehrt zivile Fertigungslinien auf militärische Produktion umgestellt.