Rheinmetall will nun auch Bauteile für Wärmepumpen bauen

Steigt jetzt auch ins Wärmepumpen-Geschäft ein: Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Foto: Rheinmetall

So schnell wird eine scheinbar „alte“ Presseinfo wieder „brandaktuell“: Am 12. Dezember 2022 erhielten wir aus der Presseabteilung von Rheinmetall eine Info, in der es u.a. hieß:

„Der Technologiekonzern Rheinmetall hat im global hart umkämpften Geschäft der stationären Kältemittelverdichter einen Großauftrag von über 770 MioEUR brutto gewonnen. Es handelt sich um den größten Einzelauftrag, den der nicht-militärische Bereich Rheinmetalls – hier namentlich die Division Sensors and Actuators – außerhalb des klassischen Automobilgeschäfts bisher erringen konnte.“

Diese Mitteilung hat heute, am 12. Mai 2023, an Brisanz gewonnen, denn die RP schreibt in ihrer heutigen Ausgabe:

“ (…) Wie das „Handelsblatt“ nun berichtet, soll die Lieferung an den deutschen Mittelständer Viessmann gehen. Rheinmetall erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, keine Auskunft über den Partner des großen Geschäftes geben zu wollen. (…)“

Und weiter heißt es in dieser Zeitung:

“ (…) Rheinmetall dürfte sich sicher sein, als Lieferant der für den Betrieb von Wärmepumpen entscheidenden Kompressoren eine optimale Lösung entwickelt zu haben. (…)“

Und tatsächlich. In der Presseinfo vom 12.12.2022 lesen wir konkreter:

„Bei entsprechender Auslegung können diese Verdichter hohe Wirkungsgrade bei gleichzeitig hoher Lebensdauer und geringem Betriebsgeräusch sicherstellen. Abhängig von der Prozessführung können sehr effizient Wärme und Kälte erzeugt werden, was den Kältemittelverdichter zu einem wichtigen Werkzeug macht, um CO2-Emissionen minimieren zu können.“ „Damit spricht das Unternehmen den zentralen Mechanismus von Wärmepumpen an“, schreibt dazu heute die Rheinische Post.

Also, eine sehr interessante und richtungsweisende Stossrichtung des Düsseldorfer Unternehmens Rheinmetall. So liesst man auch den Vorspann-Satz in der Rheinmetall-Meldung vom 12.12.2022 mit ganz anderen Augen: „Es handelt sich um den größten Einzelauftrag, den der nicht-militärische Bereich Rheinmetalls – hier namentlich die Division Sensors and Actuators – außerhalb des klassischen Automobilgeschäfts bisher erringen konnte.“

Bleiben wir gespannt, wie diese Geschichte weitergeht.

Der Wortlaut der Meldung vom 12.12.2022:

Der Technologiekonzern Rheinmetall hat im global hart umkämpften Geschäft der stationären Kältemittelverdichter einen Großauftrag von über 770 MioEUR brutto gewonnen. Es handelt sich um den größten Einzelauftrag, den der nicht-militärische Bereich Rheinmetalls – hier namentlich die Division Sensors and Actuators – außerhalb des klassischen Automobilgeschäfts bisher erringen konnte.

Damit setzt Rheinmetall seine Diversifizierungsstrategie im Industriebereich erfolgreich weiter um. Ausschlaggebende Faktoren für den vertrieblichen Erfolg waren vor allem die hervorragenden Leistungskennwerte und die Lebensdauer des Kältemittelverdichters sowie die Verwendung des umweltfreundlichen Kältemittels Propan (R290).

Der industrielle Kunde hat sich für ein Kältemittelverdichter-Modell mit Gleichspannungselektronik entschieden, für das ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen wurde. Es handelt sich dabei um einen Verdichter-Typ, der in seinem Aufbau jenen ähnelt, die auch in Kraftfahrzeugen Verwendung finden. Für den speziellen Industrieeinsatz wurden aber viele Modifikationen vorgenommen, sowohl in der Grundkonstruktion wie auch bei der Hard- und Software. Damit erreichen die Verdichter nicht nur eine deutlich höhere Lebensdauer, sondern erfüllen vor allem auch die in diesem Bereich geltenden Normen. Besonderes Augenmerk wurde der Umstellung auf das natürliche Kältemittel R290 gewidmet. Das System ist hochintegriert und außerordentlich kompakt.

Kältemittelverdichter saugen ein gasförmiges Kältemittel in einem geschlossenen Kreislauf an und verdichten es auf den vorgegebenen Arbeitsdruck. Zwecks Minimierung des Verschleißes im Verdichter wird dem Kältemittel ein Öl beigemischt, welches den Verdichter schmiert und gleichzeitig zu einer besseren Abdichtung während des Verdichtungsprozesses nach dem Verdrängerprinzip beiträgt. Bei entsprechender Auslegung können diese Verdichter hohe Wirkungsgrade bei gleichzeitig hoher Lebensdauer und geringem Betriebsgeräusch sicherstellen. Abhängig von der Prozessführung können sehr effizient Wärme und Kälte erzeugt werden, was den Kältemittelverdichter zu einem wichtigen Werkzeug macht, um CO2-Emissionen minimieren zu können.

Die globale Aufstellung und die hohe Entwicklungsexpertise erlauben dem Rheinmetall-Konzern, Technologien gezielt und passgenau für verschiedenste Anwendungen verfügbar zu machen. Das globale Produktionsnetzwerk und die weltweite Nähe zu Kunden machen Rheinmetall zu einem kompetenten und agilen Partner der industriellen Kunden – und dies weit über die Automobilindustrie hinaus – wie auch der behördlichen Abnehmer. Rheinmetall unterstreicht mit dem neuen Vertriebserfolg einmal mehr das strategische Ziel, sein globales Geschäft weiter zu diversifizieren und zur globalen CO2-Emissions-Absenkung beizutragen.

Die Rheinmetall-Division Sensors and Actuators

Der Rheinmetall-Konzern gliedert sich in fünf Divisionen, von denen drei vor allem militärische Kunden bedienen. Gemeinsam mit der Division Materials and Trade vereint die Division Sensors and Actuators im Rheinmetall-Konzern das zivile Geschäft auf sich. Sensors and Actuators steht dabei für herausragende Kompetenz bei Gas,- Thermo- und Fluidmanagement-Anwendungen im Mobility- und Industriebereich.

Die fünf Business Units Actuators, Automotive Emission Systems, Commercial Diesel Systems, Pump Technology und Solenoid Valves entwickeln Lösungen für die großen Herausforderungen der Mobilität wie Downsizing, Emissionsreduktion und Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Leistungs-optimierung. Das umfassende Produktportfolio deckt vielfältige Abgasrückführungssysteme (AGR), elektromotorische Drossel-, Regel- und Abgasklappen, Magnetventile, Aktuatoren und Ventiltriebsysteme sowie Öl-, Wasser- und Vakuumpumpen für Pkw, Nutzfahrzeuge und Offroad-Anwendungen von light- bis heavy-duty sowie Industrieanwendungen ab.