Siemens organisiert Förderklassen für Flüchtlinge im Raum Düsseldorf/Krefeld
Siemens startet gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein mehrstufiges und nachhaltiges Programm zur Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Das Unternehmen stellt dafür kurzfristig eine Million Euro Spendenmittel bereit. Hinzu kommen Eigenleistungen in gleicher Größenordnung.
Das in Erlangen bereits laufende Praktikumsprogramm wird auf weitere Standorte und bis zu 100 Plätze ausgeweitet. Bundesweit sollen überdies vier Förderklassen für jeweils 16 Flüchtlinge eingerichtet werden, in denen unter anderem Deutschkurse angeboten werden. Außerdem unterstützt Siemens das große Engagement seiner Mitarbeiter, zum Beispiel durch bezahlte Freistellung von der Arbeit zur freiwilligen Mitarbeit in Hilfsorganisationen.
Förderklassen für Flüchtlinge sind an den Standorten Berlin, Erlangen/Nürnberg, Krefeld/Düsseldorf und Karlsruhe geplant. Sie sollen den Grundstein für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben legen. Im Vordergrund stehen bei dem sechsmonatigen Training unter anderem Sprachkurse und berufsvorbereitendes Training. „Wir sind einer der größten Ausbilder in Deutschland und wissen, wie gute Ausbildung geht. Durch unser 2012 gestartetes europäisches Ausbildungsprogramm haben wir wertvolle Erfahrungen bei der Ausbildung von jungen Leuten aus anderen Ländern sammeln können. Diese Erfahrungen können wir jetzt bei der Vorbereitung von Flüchtlingen mit geeigneten Vorqualifikationen aufs Berufsleben einbringen“, sagte Siemens-Personalvorstand Janina Kugel.
Desweiteren stellt das Unternehmen weitere Flächen für die Unterbringung von nunmehr bis zu 500 Flüchtlingen bereit. „Siemens und die Siemensianer haben in den vergangenen Wochen bereits viel getan, um die erste Not der ankommenden Menschen zu lindern. Jetzt wollen wir unser Engagement weiter verstärken und einen nachhaltigen Beitrag zur Integration der zu uns kommenden Menschen leisten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Joe Kaeser.
Siemens ist mit insgesamt rund 10.000 Auszubildenden und dual Studierenden einer der größten privaten Ausbildungsbetriebe in Deutschland. Anfang September hatten erneut rund 2.000 junge Leute ihre Ausbildung bei Siemens begonnen, darunter auch der vierte Jahrgang des internationalen Ausbildungsprogramms Europeans@Siemens in Berlin. Unter den 31 Teilnehmern aus 13 Ländern sind in diesem Jahr zum ersten Mal Azubis aus der Türkei und aus Ägypten.
Als weiteren Teil des Programms bietet Siemens Flüchtlingen, die sich noch im Asylverfahren befinden, Praktikumsplätze an. Das derzeit in Erlangen laufende Programm mit zehn Plätzen soll auf weitere Standorte ausgeweitet werden, darunter Berlin, Hamburg und München. Ziel ist es, im kommenden Jahr insgesamt bis zu 100 Praktikanten einzustellen. Sie erhalten die für Praktikanten übliche Entlohnung. Zudem wird ihnen vor Ort ein Ansprechpartner zur Verfügung gestellt, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen soll.
Darüber hinaus unterstützt Siemens die große Hilfsbereitschaft seiner Mitarbeiter. In den vergangenen Wochen hatten viele Mitarbeiter bundesweit ihre Hilfe angeboten und bei zahlreichen Spenden- und Hilfsaktionen mit angepackt. Das Unternehmen will dies künftig weiter fördern, zum Beispiel durch die bezahlte Freistellung an bis zu fünf Arbeitstagen im Jahr für Berufsgruppen wie Betriebsärzte.
Flankiert wird das Integrations-Programm von zahlreichen lokalen Projekten. So hat Siemens der Stadt München vorübergehend zwei leer stehende Bürogebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Die Initiative dazu war bereits im Herbst vergangenen Jahres vom Betriebsrat ausgegangen. Das Unternehmen prüft darüber hinaus die Bereitstellung von Flächen in anderen Städten für die Unterbringung von Flüchtlingen.
Insgesamt stellt Siemens eine Million Euro Spendenmittel für die Unterstützung von Hilfsprojekten Dritter zur Verfügung, insbesondere für Sprachunterricht und Integrationsunterstützung in der Startphase und für Projekte in Zusammenarbeit mit der Siemens-Stiftung zur Entwicklung einer Lebens- und Bleibeperspektive für Menschen in Afrika.