Spannung vor der zweiten Tarifrunde: Harte Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie NRW erwartet!
Heute findet in Münster die zweite Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für die nordrhein-westfälischen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie statt. Vor dem Hintergrund schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen stehen beide Tarifparteien vor einer komplexen und herausfordernden Verhandlungsphase.
In der ersten Verhandlungsrunde, die am 12. September in Aachen stattfand, brachte die Gewerkschaft IG Metall ihre Forderungen klar auf den Tisch: Eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die 4,6 Millionen Beschäftigten der Branche sowie eine monatliche Erhöhung von 170 Euro für Auszubildende. Diese Forderungen treffen auf eine wirtschaftlich angespannte Situation, die von den Arbeitgebern betont wurde.
Die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen, die rund 700.000 Menschen beschäftigt, darunter 420.000 in tarifgebundenen Unternehmen, befindet sich in einer schwierigen Phase. Die Produktion lag im ersten Quartal 2024 sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau und 14 Prozent unter dem Niveau von 2018. Zwei von fünf Unternehmen berichten von Auftragsmangel, während die Auftragseingänge um weitere sieben Prozent gesunken sind.
Arndt G. Kirchhoff, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), betonte, dass eine Erhöhung der Löhne um sieben Prozent angesichts der wirtschaftlichen Lage unrealistisch sei. Kirchhoff warnte vor den Folgen eines überzogenen Tarifabschlusses und rief dazu auf, pragmatische Lösungen zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit und den Erhalt von Arbeitsplätzen in NRW zu sichern.
Auch die IG Metall sieht die Herausforderungen der Branche und kritisiert seit Monaten zu hohe Energiekosten sowie langwierige bürokratische Hürden. Die Tarifverhandlungen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt, und es bleibt abzuwarten, ob NRW erneut einen Pilotabschluss aushandeln wird. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in NRW, erklärte, dass Nordrhein-Westfalen bereit sei, diesen zu übernehmen.