Unglaublich: neuer Sicherheitsdienst aus Düsseldorf warnt täglich 150.000 Mobilfunk-Nutzer vor möglichem Betrug

Mit dem ‚Spam Warner‘ startet Vodafone heute einen neuen Sicherheitsdienst für das Mobilfunknetz. Auf dem Display jedes im Vodafone-Netz eingebuchten Handys erscheint eine Warnmeldung, die auf die Betrugsgefahr bei eingehenden Anrufen hinweist. Foto: VODAFONE
(cs) Ob der angebliche Enkel in Not, ein vermeintlicher Polizist oder ein Flirt aus dem Internet – Telefonbetrug hat viele Gesichter. Besonders ältere Menschen werden zur Zielscheibe skrupelloser Täter, die mit perfiden Methoden das Ersparte ihrer Opfer ergaunern wollen. Um dem etwas entgegenzusetzen, hat das Düsseldorfer Telekommunikations-Unternehmen Vodafone vor drei Monaten den sogenannten Spam-Warner gestartet – ein digitales Schutzschild im Mobilfunknetz. Jetzt zog das Unternehmen eine erste Zwischenbilanz!
15 Millionen Warnmeldungen in drei Monaten
Die Bilanz ist beeindruckend: Seit dem Start Anfang Mai wurden Vodafone-Kunden über 15 Millionen Mal mit einer Warnmeldung auf dem Handy-Display vor möglichen Betrugsanrufen gewarnt. Durchschnittlich 150.000 Mobilfunknutzer pro Tag erhielten den Hinweis „Vorsicht: Betrug möglich!“. Spitzenwert: An einem einzigen Tag registrierte Vodafone mehr als 650.000 Spam-Anrufe.
„Wir wollen unsere Kunden aktiv vor Telefonbetrug schützen“, erklärt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Möglich macht das eine ständig aktualisierte Datenbank mit mehreren tausend bekannten Spam-Rufnummern. Wenn von einer dieser Nummern ein Anruf eingeht, erscheint der Warnhinweis direkt auf dem Display – noch bevor der Anruf angenommen wird.
Die Tücke: Wir geben unsere Nummer oft selbst preis
Doch wie kommen die Betrüger eigentlich an unsere Telefonnummern? Die Antwort: Oft freiwillig und unbewusst. Wer bei Online-Gewinnspielen mitmacht, an scheinbar harmlosen Umfragen teilnimmt oder eine App installiert, gibt dabei häufig seine Handynummer preis – und willigt im Kleingedruckten ein, dass diese Daten an Dritte weiterverkauft werden dürfen.
„Sparsam mit den eigenen Daten umgehen und zweimal hinschauen, bevor man klickt“, rät de Groot. Denn einmal weitergegeben, wandert die Nummer in die Hände von Datenhändlern – und ist damit nur noch einen Schritt entfernt von Betrügern.
Schutz mit Grenzen: Neue Nummern, neue Tricks
Ein Problem bleibt: Viele Betrüger wechseln regelmäßig ihre Telefonnummern, um Warnsysteme zu umgehen. Ist eine Nummer noch nicht in der Vodafone-Datenbank erfasst, bleibt die Warnung aus – und das Risiko steigt.
Wer den Verdacht hat, von einer unseriösen Nummer kontaktiert worden zu sein, kann sich an die Bundesnetzagenturwenden. Dort können Verbraucher Beschwerden einreichen – und nur auf behördliche Anordnung darf Vodafone Rufnummern tatsächlich sperren.
Fazit: Schutz beginnt beim Nutzer
Der Spam-Warner ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Telefonbetrug – aber kein Allheilmittel. Letztlich gilt: Wer achtsam mit seinen Daten umgeht und verdächtige Anrufe sofort meldet, trägt selbst dazu bei, die Maschen der Betrüger ins Leere laufen zu lassen.
Info-Kasten: So schützt man sich vor Telefonbetrug
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Keine sensiblen Daten am Telefon preisgeben.
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Auf Warnhinweise wie „Vorsicht: Betrug möglich!“ achten.
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Unbekannte Nummern nicht zurückrufen.
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Nummernmissbrauch bei der Bundesnetzagentur melden.
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Bei Unsicherheit: Angehörige einbeziehen oder Polizei kontaktieren.