Nach der US-Wahl 2024: USA bleiben Deutschlands bedeutendster Partner
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten sind so eng wie nie zuvor. Im ersten Halbjahr 2024 sind die USA erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner und überholten China bei den Warenimporten und -exporten. Die Vereinigten Staaten sind der größte Abnehmer deutscher Exportprodukte, insbesondere in der Automobil-, Maschinenbau- und Pharmabranche. Die wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder erstrecken sich aber weit über den Warenhandel hinaus und sind für Deutschland ebenso wertvoll wie für die USA selbst.
Protektionismus trotz Partnerschaft
Während der Protektionismus in der Handelspolitik auch unter Präsident Joe Biden an Gewicht gewann, hat sich der Kurs im Vergleich zu früheren Jahren deutlich gemildert. Dies ermöglicht Deutschland weiterhin einen stabilen Zugang zum US-Markt, und die USA bleiben der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Unternehmen weltweit. Die enge Zusammenarbeit ist nicht nur im Bereich Warenhandel zu erkennen: Im Jahr 2023 tauschte Deutschland mit den USA Dienstleistungen im Wert von 125 Milliarden Euro aus, doppelt so viel wie mit dem Vereinigten Königreich und weitaus mehr als mit China.
Von Christoph Sochart mit Material des Instituts der Deutschen Wirtschaft
Starke Direktinvestitionen als Zeichen der Verbundenheit
Deutschlands Engagement in den USA ist auch durch hohe Direktinvestitionen belegt. Über 5.900 deutsche Unternehmen operieren dort, beschäftigen fast eine Million Mitarbeitende und erwirtschaften jährlich Umsätze von rund 700 Milliarden Euro. Die Direktinvestitionen der USA in Deutschland stiegen ebenfalls und erreichten 2022 einen Anteil von 10,7 Prozent an allen ausländischen Investitionen. Dieser Wert verdeutlicht das wirtschaftliche Vertrauen, das beide Länder ineinander setzen.
Bedeutung der Partnerschaft für Deutschland
Ungeachtet der Wahl sind die USA für Deutschland als Handels- und Investitionspartner unverzichtbar. In nahezu allen deutschen Bundesländern, mit Ausnahme Sachsens, sind die USA das wichtigste Exportzielland und garantieren hohe Nachfrage, vor allem nach Industriegütern und Fahrzeugen „made in Germany“. Deutschland wiederum ist ein bedeutender Lieferant amerikanischer Unternehmen in den Bereichen Maschinenbau, Chemie und Elektrotechnik.
Durch diese tiefen wirtschaftlichen Verflechtungen bleibt die deutsch-amerikanische Partnerschaft auch zukünftig von entscheidender Bedeutung, unabhängig vom Wahlausgang.
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