Wie ticken Jugendliche? – Workshop gibt wertvolle Impulse für Unternehmen

Fotos: cs
(cs) Wie gewinnen Unternehmen junge Menschen für sich – und wie erreichen sie sie überhaupt? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Workshops „Wie ticken Jugendliche?“, zu dem die Bildungsabteilung der IHK Düsseldorf Unternehmens- und Organisationsvertreterinnen und -vertreter aus der Region eingeladen hatte. Ziel der Veranstaltung war es, mehr über die Lebenswelten junger Menschen zu erfahren – und damit auch über die Kommunikationsstrategien, mit denen sie sich für Ausbildung und berufliche Orientierung ansprechen lassen.
Zum Auftakt führte ein Fachvortrag in das Konzept der Sinus-Milieus ein. Das vom Sinus-Institut entwickelte Modell beschreibt gesellschaftliche Gruppen nicht allein anhand klassischer Kriterien wie Alter, Bildung oder Einkommen, sondern ordnet Menschen nach ihren Lebensauffassungen, Wertorientierungen und sozialen Lagen. Heraus kommen dabei unterschiedliche „Milieus“, die für ganz bestimmte Einstellungen, Lebensstile und Kommunikationsvorlieben stehen – vom adaptiv-pragmatischen Milieu über das konservativ-etablierte bis hin zum prekären oder expeditiven Milieu.
In den darauffolgenden Workshops erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Antworten auf zwei zentrale Fragen: Wer sind eigentlich unsere Zielgruppen? Und: Welche Lebenswelten erreichen wir mit unserer bisherigen Kommunikation – zum Beispiel über Anzeigen und Social Media? Die Reflexion über reale Beispiele aus Unternehmen förderte spannende Erkenntnisse zutage.
Zentrale Erkenntnis: Es gibt keine Ideal-Bewerber.
Eines wurde dabei besonders deutlich: Wer Jugendliche gewinnen will, muss deren Lebenswelt verstehen – und akzeptieren, dass es nicht den einen idealtypischen Bewerber oder die eine Zielgruppe gibt. Die Milieus überschneiden sich an ihren Rändern, sind dynamisch und verändern sich mit der Zeit – ebenso wie Berufsbilder, Wertehaltungen und gesellschaftliche Trends.
Für die Unternehmen bedeutet das eine strategische Herausforderung – aber auch eine große Chance. Nur wer weiß, welche personellen Bedarfe in vier bis sechs Jahren entstehen, welche Werte im Unternehmen tatsächlich gelebt werden und wie intern kommuniziert wird, kann die Ansprache junger Talente langfristig und glaubwürdig gestalten.
Der Workshop wollte Impulse geben – und Unternehmen ermutigen, die eigene Kommunikation regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Denn: Wer junge Menschen heute gewinnen will, muss wissen, wie sie morgen leben.