Der Krieg: Drei Szenarien

Neben dem unermesslichen menschlichen Leid hat der Krieg in Europa auch Folgen für unsere Unternehmen. Diese Folgen sind heute noch nicht absehbar. Im Gespräch mit der Rheinischen Post entwickelt Professor Michael Grömling von unserem Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) drei mögliche Szenarien.

  1. PUTIN SIEGT! Die Ukraine wird auf den Stand eines Entwicklungslandes zurückfallen. Die Produktionsstandorte sind zerstört. Investitionen bleiben aus. Junge Menschen kehren nicht wieder zurück oder verlassen das Land. Russland selbst würde sich vom Welthandel abschneiden. Handelsströme werden noch mehr gekappt. Es gibt keinen Zugang mehr zu neuen Technologien. Und: es käme zu einer Zweiteilung der Weltwirtschaft! Auf der einen Seite der Westen – auf der anderen Seite Russland und China.
  2. EIN PATT! Im besten Falle kann die Ukraine ein souveränes Land bleiben. Wichtig für das Land wäre, ob der Westen beim Wiederaufbau des Landes helfen darf. Ein Patt gäbe Deutschland Zeit für einen Umbau der Energiewende. Russland hätte die Möglichkeit, seine Geschäftsmodelle umzudenken. Bislang lebt das Land vom Rohstoff-Verkauf, was keine Zukunft haben wird. Dieses Szenario wäre das Einzige, in dem Putin sein politisches Überleben sichern könnte.
  3. DER KRIEG WEITET SICH AUS! Dies wäre die schlechteste Version. Die Krieg würde eskalieren und die Nato müsste eingreifen. Neben dem menschlichen Leid droht eine weltweite Depression. Die meisten Investitionen würden einbrechen (Ausnahme wäre die Rüstungsindustrie). Die Verbraucher verfielen ins „Angstsparen“. Die Preise explodieren, auch weil es weniger zu kaufen gibt.

MEINUNG: Unser Text ist die sehr stark verkürzte Zusammenfassung eines Leitartikels von RP- Wirtschaftsredakteurin Antje Höning. Im Artikel sind mehr Risiken und auch mehr Chancen formuliert. Es wird aber deutlichen, dass alle drei Szenarien für die Unternehmen in Düsseldorf problematisch werden können. Weit über 90 Prozent der Betriebe sind abhängig vom Außenhandel – einige Unternehmen lebten bisher teilweise von ihren Geschäftskontakten mit Russland und der Ukraine, wenn auch der Anteil des Außenhandels mit der Ukraine und Russland am Gesamtvolumen bei unter 3 Prozent liegt. Die Folgen werden uns alle treffen. Denken wir nur an die deutlich steigenden Energie- und Rohstoffpreise. Zudem werden sich die Lieferprobleme und Lieferengpässe teilweise verschärfen, sagte Andreas Mühlberg, Geschäftsführer des Außenhandelsverbandes NRW in der 83. Folge des Podcasts „Düsseldorfer Wirtschaft“. Die Betriebe in Düsseldorf, NRW und Deutschland rechnen außerdem mit deutlichen Folgeproblemen. Wie es weitergeht werden wir auch auf unserem „Düsseldorfer Arbeitgebertag 2022“ im Mai besprechen.

Quelle: Der Quelltext ist im kostenpflichtigen Teil der RHEINISCHEN POST nachzulesen! (Foto: IW Köln)