Sorgen um unsere Konjunktur: Was unsere Betriebe jetzt brauchen

Dunkle Wolken ziehen über der Wirtschaft auf. Die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen mit einem schlechten zweiten Halbjahr 2023.

Inflationssorgen und geopolitische Unsicherheiten trüben die konjunkturellen Aussichten unserer Betriebe im August. Viele Unternehmen und Wirtschaftsinstitute äußern sich daher aktuell deutlich pessimistischer als noch im Frühjahr. Unlängst rechnete Lanxess-Chef Zachert rechnete mit der deutschen Wirtschafts- und Energiepolitik ab. Bereits im Januar warnte unser „Düsseldorfer Konjunkturmonitor“ vor den problematischen Entwicklungen. Vor dem aktuellen Hintergrund rechnet die Mehrheit der Wirtschaftsforscher inzwischen für das laufende Jahr mit einem realen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts.

Nachfolgend unsere aktuellen Berichte zum Thema „Konjunktur“:

+ Aus für 9000 Geschäfte droht

+ Unternehmen rechnen mit schlechteren Geschäften

+ Schwaches zweites Halbjahr wird erwartet

+ Miese Stimmung im Außenhandel

+ Düsseldorfer Konjunkturmonitor 2023

Was unsere Wirtschaft jetzt braucht:

1. Unsere Wirtschaft sollte ein moderates und nachhaltiges Wachstum anstreben, das nicht von kurzfristigen Blasen oder Spekulationswellen getrieben wird. Langfristiges, stabiles Wachstum ist förderlich für Beschäftigung, Investitionen und Wohlstand.

2. Politische und wirtschaftliche Stabilität sind entscheidend, um das Vertrauen von Unternehmen, Investoren und Verbrauchern zu gewinnen und aufrechtzuerhalten. Vorhersehbare und konsistente wirtschaftspolitische Maßnahmen sind wichtig, um Risiken zu minimieren. Hier muss sich „die Ampel“ deutlich verbessern. In der Rheinischen Post hieß es kürzlich dazu: Auf die richtige Wirtschaftspolitik kommt es an. Nach Corona- und Energiekrise lastet diese Aufgabe wieder schwer auf den Schultern des Wirtschaftsministers. Robert Habeck ist dabei auf die Hilfe von Finanzminister Christian Lindner angewiesen. Beide sollten endlich an einem Strang ziehen, statt schon wieder zu streiten.

3. Die Energiepreise für die Industrie müssen runter! Lanxess-Chef Zachert rechnete am Freitag mit der deutschen Wirtschafts- und Energiepolitik ab. „Wir sind wieder der kranke Mann Europas. Herr Scholz, Herr Habeck, Herr Lindner, wachen Sie auf“, sagte er in Richtung Kanzler, Wirtschaftsminister und Bundesfinanzminister. In praktisch keinem relevanten Land seien die Preise für Industriestrom so hoch und gleichzeitig die bürokratischen Auflagen so teuer und aufwendig (Quelle: Rheinische Post).

4. Wir müssen noch intensiver Innovationen und Technologieentwicklungen unterstützen. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung von Start-ups können dazu beitragen, unsere Wirtschaft wieder stärker zu machen.

5. Wir benötigen mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt, der den Bedürfnissen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gerechter wird.

6. Der Groß-, Außen- und Einzelhandel müsste mehr gefördert werden, damit (unter anderem) aus unseren Innenstädte keine Geisterstädte werden.

7. Weiterhin ein großes Thema: Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Wir müssen weiterhin daran arbeiten, Ressourcen zu schonen und Umweltauswirkungen minimieren. Investitionen in erneuerbare Energien und Umwelttechnologien können nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft sein.

8. Bildung und Fachkräfteentwicklung: Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen sind entscheidend, um den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu decken und die Innovationsfähigkeit zu erhöhen.

9. Eine funktionierende Infrastruktur ist wichtig, um den Wirtschaftsstandort attraktiv zu gestalten. Investitionen in Verkehrswege, digitale Infrastruktur und Energieversorgung können die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Das betrifft auch unsere Innenstädte.

Zuletzt eine zusammenfassende Meinung der Rheinischen Post: Wer etwas für mehr Wachstum tun will, muss vor allem private Investitionen ins Rollen bringen. (…) Verbunden mit Planungsbeschleunigung, Entbürokratisierung, Digitalisierung und Fachkräfteeinwanderung könnte ein Cocktail entstehen, der wieder mehr Wachstum verspricht.