CHINA FIRST! Warum immer mehr Unternehmen (auch aus Düsseldorf) unter Druck geraten
CHINA FIRST! Die Auswirkungen der chinesischen Marktstrategie sind deutlich spürbar: Besonders die Heizungsbauer stehen derzeit unter enormem Druck. Der Markt für Wärmepumpen stagniert völlig, während chinesische Produkte in immer größeren Mengen eingeführt werden. Ein Blick ins Internet verdeutlicht das Problem – häufig tragen Produkte deutsche oder europäisch klingende Namen und werden von scheinbar deutschen Adressen geliefert, stammen aber tatsächlich aus China. Dies ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen deutsche Unternehmen stehen. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln warnt: So kann es nicht weitergehen.
Von CHRISTOPH SOCHART
Deutschland verzeichnet rückläufige Exporte in einigen Branchen, wie beispielsweise bei chemischen Erzeugnissen, oder kann bei den Absatzsteigerungen nicht mit China mithalten. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 2023 exportierte China rund 130 Prozent mehr E-Autos in den Globalen Süden als im Vorjahr, während Deutschland lediglich ein Plus von 82 Prozent erzielte. Diese Disparität verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich deutsche Unternehmen gegenübersehen.
Düsseldorfer Unternehmen, vor allem mittelständische Betriebe, sind teilweise bis zu 87% vom Export abhängig! (Quelle: „Düsseldorfer Konjunkturmonitor 2023“).
In Deutschland entscheidet die Privatwirtschaft im Gegensatz zu China, wo sie im Ausland investiert. Diese Freiheit birgt jedoch auch Risiken, besonders wenn der Staat nicht aktiv die Rahmenbedingungen für Handelsbeziehungen verbessert. Es ist dringend notwendig, die Außenwirtschaftspolitik zu überdenken und den Fokus verstärkt auf den Globalen Süden zu legen. Der Abschluss von Handelsabkommen sollte priorisiert werden, sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene.
Zudem darf die Entwicklungshilfe nicht vernachlässigt werden. Durch gezielte Unterstützung können enge Kontakte zu neutralen Ländern gepflegt werden, was langfristig auch der deutschen Wirtschaft zugutekommt. Entwicklungshilfe kann dazu beitragen, stabile Partnerschaften aufzubauen, die für beide Seiten von Vorteil sind.
Durch diese Maßnahmen kann die deutsche Wirtschaft ihre Lieferketten und Rohstoffbezüge diversifizieren. Eine breite Streuung von Handelspartnern mindert das Risiko einseitiger Abhängigkeiten und stärkt die Resilienz der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig gewinnt der Staat mehr politischen Einfluss in den Ländern der Südhalbkugel, was in einer globalisierten Welt von zunehmender Bedeutung ist.
Es ist von größter Wichtigkeit, dass Deutschland und die EU zeitnah handeln. Nur durch eine gezielte und strategisch ausgerichtete Außenwirtschaftspolitik kann sichergestellt werden, dass deutsche Unternehmen auf dem globalen Markt konkurrenzfähig bleiben. Die Herausforderungen sind groß, aber mit einer klaren Strategie und entschlossenen Maßnahmen können sie bewältigt werden.