NRW-Wirtschaft schöpft Hoffnung: Finanzpaket bringt positive Impulse

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zeigt eine positive Entwicklung, doch der Weg aus der wirtschaftlichen Schwäche ist noch lang. Der beschlossene Finanzrahmen des Bundes gibt der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen dringend benötigten Impuls – vor allem für Infrastrukturprojekte und Industrieinvestitionen. Ob sich dieser Aufwärtstrend verstetigt, hängt jedoch auch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und der globalen Marktlage ab. Grafik: cs/ud
(cs) Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich spürbar aufgehellt – quer durch nahezu alle Branchen. Grund dafür ist unter anderem das jüngst beschlossene milliardenschwere Finanzpaket des Bundes. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das monatlich 1.500 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen befragt werden. Trotz des Aufwärtstrends bleibt der Konjunkturindikator jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau.
Geschäftsklima steigt – aber bleibt im negativen Bereich
Im März verbesserte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima um 2,4 Saldenpunkte auf -12,5 Punkte. Besonders die Geschäftserwartungen entwickelten sich positiver: Sie stiegen um 3,7 Punkte auf -14,1 Punkte – bereits der dritte Anstieg in Folge. Auch die aktuelle Geschäftslage wurde von den befragten Unternehmen etwas besser bewertet als im Vormonat, mit einem Zuwachs von 1,2 Punkten auf -11,0 Punkte.
„Die aktuellen Umfragewerte zeigen, dass die nordrhein-westfälische Wirtschaft zunehmend Hoffnung schöpft, dass die Konjunktur bald wieder anspringt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Ein wichtiger Faktor für den aufkeimenden Optimismus ist das kürzlich verabschiedete Finanzpaket des Bundes, das umfangreiche Investitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und Verteidigung ermöglichen kann.“
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Handel: Deutlich optimistischere Geschäftserwartungen
Der Handelssektor verzeichnete im März den stärksten Stimmungsanstieg: Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima verbesserte sich um 6,5 Punkte auf -25,6 Punkte. Besonders die Geschäftserwartungen entwickelten sich positiv, aber auch die aktuelle Lage wurde etwas besser bewertet.
Industrie: Vier Monate in Folge im Aufwind
Auch in der Industrie setzte sich der positive Trend fort: Das Geschäftsklima stieg von -23,4 auf -21,9 Punkte. Besonders die Erwartungen für die Zukunft hellten sich auf. Die aktuelle Geschäftslage blieb jedoch unverändert negativ. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die einzelnen Branchen unterschiedlich: Während sich die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen verbessern konnten, verschlechterte sich die Stimmung in der chemischen Industrie und im Maschinenbau.
Bauhauptgewerbe: Mehr Zufriedenheit mit laufenden Geschäften
Das Bauhauptgewerbe konnte sein Geschäftsklima um einen Punkt auf -25,8 verbessern. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage deutlich positiver, jedoch nahmen die Sorgen über die künftige Geschäftsentwicklung leicht zu. Nach wie vor bleibt der Auftragsmangel die größte Herausforderung der Branche. Besonders der Tiefbau profitierte vom Stimmungsaufschwung – er könnte einer der Hauptnutznießer des Sondervermögens für Infrastruktur aus dem Finanzpaket sein.
Dienstleistungen: Beschäftigungserwartungen erstmals seit vier Jahren negativ
Im Dienstleistungssektor gab es kaum Bewegung: Das Geschäftsklima sank minimal um 0,2 Punkte auf -6,4 Punkte. Während die aktuelle Lage etwas schlechter beurteilt wurde, verbesserten sich die Erwartungen an die kommenden Monate deutlich. Dennoch plant eine Mehrzahl der befragten Unternehmen, in den nächsten drei Monaten Arbeitsplätze abzubauen – eine Entwicklung, die zuletzt vor über vier Jahren zu beobachten war.
Fazit: Erste Anzeichen für einen Aufschwung – aber Unsicherheiten bleiben
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zeigt eine positive Entwicklung, doch der Weg aus der wirtschaftlichen Schwäche ist noch lang. Der beschlossene Finanzrahmen des Bundes gibt der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen dringend benötigten Impuls – vor allem für Infrastrukturprojekte und Industrieinvestitionen. Ob sich dieser Aufwärtstrend verstetigt, hängt jedoch auch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und der globalen Marktlage ab.