Düsseldorfer Lesefest startet mit starker Botschaft: Vorlesen ist Zukunft

Die Mitarbeiter:innen der Kita an der Sonnenscheinstraße in Düsseldorf-Stockum und Vorleser „Opa Klaus“ – mit bürgerlichem Namen Klaus Vogel, früherer Leiter der Hauptschule Bernburger Straße – freuen sich über die Bücherkiste Foto: cs
(cs) In vier Monaten ist es wieder so weit: Das 17. Düsseldorfer Lesefest geht an den Start – eine der größten ehrenamtlich getragenen Leseförderaktionen der Stadt. Schon jetzt setzen die Organisator:innen ein erstes Zeichen: Der katholische Kindergarten Heilige Familie in Düsseldorf durfte sich als eine der ersten Einrichtungen in diesem Jahr über eine nagelneue Vorlesebibliothek freuen – gefüllt mit handverlesenen Kinderbüchern, ausgewählt von engagierten Düsseldorfer Buchhändler:innen. Insgesamt werden bis Dezember Vorlesebibliotheken im Gesamtwert von 25.000 Euro an Kindertageseinrichtungen in der Stadt verschenkt.
Getragen wird das Lesefest von der Düsseldorfer Leseband(e) – einem seit 2007 aktiven Netzwerk von Leseförder:innen, das als Programm der arbeitgebernahen Stiftung Pro Ausbildung ins Leben gerufen wurde. Unterstützt wird es von zahlreichen Unternehmen, der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie der Stadtbibliothek. Gemeinsam verfolgen sie ein großes Ziel: Kinder und Familien früh für das Lesen zu begeistern – und damit Bildung von Anfang an zu stärken.
Lesen als Schlüssel zur Zukunft
„Lesen ist weit mehr als eine schöne Freizeitbeschäftigung. Es ist der Schlüssel zu Teilhabe, Bildung und gesellschaftlicher Integration“, sagt ein Sprecher der Leseband(e). Und der Bedarf ist groß: Denn obwohl es in Düsseldorf viele Initiativen rund ums Lesen gibt, zeigen Studien ein ernüchterndes Bild. In jeder dritten Familie wird selten oder gar nicht vorgelesen – besonders betroffen sind Kinder im Vorschulalter und Grundschüler:innen am Anfang ihrer Leselaufbahn. Dabei sind genau diese Phasen entscheidend für den späteren Bildungserfolg.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, bringt es auf den Punkt: „Es darf nicht sein, dass der Bildungserwerb eines Kindes davon abhängt, ob die Eltern selbst gerne oder gut vorlesen können. Hier können Ehrenamtliche eine große Lücke schließen und echten Unterschied machen.“
Ehrenamtliche Vorleser:innen wie „Opa Klaus“
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt ein schönes Beispiel aus dem Stadtteil Stockum. Dort übergab die Leseband(e) ihre erste Bibliothek des Jahres an die Kita an der Sonnenscheinstraße. Mit dabei: der ehrenamtliche Vorleser „Opa Klaus“, der im bürgerlichen Leben Klaus Vogel heißt und bis zu seiner Pensionierung die Hauptschule Bernburger Straße leitete. Heute begeistert er regelmäßig Kinder mit seinen Geschichten und zeigt damit, wie viel Freude und Wirkung freiwilliges Engagement haben kann.
Vorfreude auf den Bundesweiten Vorlesetag
Ein weiteres Highlight: Am 21. November findet der Bundesweite Vorlesetag statt – für viele Düsseldorfer:innen ein fester Termin im Kalender. Die Veranstaltungen in der Stadt werden teilweise von der Stiftung Pro Ausbildung koordiniert und bieten zahlreiche Mitmachmöglichkeiten für Kitas, Schulen, Bibliotheken, Eltern – und alle, die Lust aufs Vorlesen haben.