Ausbildungsmarkt Düsseldorf: Mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze – Trendwende erstmals sichtbar

(cs) Der Düsseldorfer Ausbildungsmarkt steht an einem Wendepunkt: Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist hoch, gleichzeitig dämpfen wirtschaftliche Unsicherheiten die Einstellungsbereitschaft vieler Betriebe. Doch die Akteure des Ausbildungsmarkts ziehen an einem Strang – mit dem Ziel, jungen Menschen den Weg in eine berufliche Zukunft zu ebnen und Düsseldorf als starken Ausbildungsstandort weiter zu festigen.

Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt

Erstmals seit Jahren übersteigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber wieder die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen. Rund 3.500 Personen entschieden sich in diesem Jahr für eine Vermittlung in eine betriebliche Ausbildung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf. Demgegenüber standen knapp 3.400 Ausbildungsstellen, die der Agentur zur Vermittlung übergeben wurden.

Ausbildung bleibt attraktiv – Praktika als Türöffner

„Das Interesse bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen an einer betrieblichen Ausbildung war auch in diesem Jahr hoch“, betonte Christoph Tatura, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Diese positive Entwicklung steht im engen Zusammenhang mit unserem gemeinsamen Engagement, mehr persönliches Erleben durch Praktika zu schaffen. Zahlreiche Düsseldorfer Unternehmen haben in den Sommerferien Praktikumsplätze angeboten und jungen Menschen ermöglicht, an einzelnen Tagen in den Echtbetrieb reinzuschnuppern.“

Düsseldorf bleibt attraktiver Ausbildungsstandort

Tatura unterstrich zugleich die Bedeutung der Landeshauptstadt als Ausbildungsstandort: „Düsseldorf hat nach wie vor eine starke Sogkraft. Diesen Wettbewerbsvorteil dürfen wir nicht verlieren. Die betriebliche Ausbildung hat das Potenzial, eine starke Antwort auf den Strukturwandel zu geben. Sie kann Menschen und Unternehmen in die Lage versetzen, den Wandel zu gestalten und von ihm zu profitieren.“

Herausforderungen für Unternehmen

Gleichzeitig zeigt sich, dass das unsichere weltwirtschaftliche Umfeld und eine schwankende Auftragslage auch den Düsseldorfer Ausbildungsmarkt beeinflussen. Viele Betriebe mussten sich betriebswirtschaftlich konsolidieren und zeigten sich bei der Neueinstellung von Auszubildenden zurückhaltender. Bis zum 30. September 2025 wurden 5,7 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr – ein Rückgang um 159 Verträge. Besonders betroffen sind die gewerblich-technischen Berufe mit einem Minus von 9,5 Prozent, während die kaufmännischen Ausbildungsverträge um 4,2 Prozent zurückgingen.