Air Liquide treibt die Dekarbonisierung der Glasindustrie mit Wasserstoff voran

Screenshot: Air Liquide

(cs) Unsere Industrie braucht Strom. Viel Strom. Und das ist ein Problem – ein teures Problem. Das Düsseldorfer Unternehmen Air Liquide (Mitglied bei Chemie Rheinland) arbeitet an kostengünstigen Lösungen auf der Basis von Wasserstoff. Im Rahmen ihrer Forschung zur Wasserstoffverbrennung testet die Air Liquide-Gruppe innovative Lösungen unter realen Betriebsbedingungen. Jüngste Tests in Zusammenarbeit mit SGD Pharma, einem führenden Hersteller von Glasbehältern für die Pharmaindustrie, zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Wasserstoff: Ein Schlüssel zur CO₂-Reduzierung in der Glasproduktion

Glas entsteht durch das Schmelzen von Siliziumdioxid oder recyceltem Glas bei Temperaturen von rund 1.400°C. Traditionell wird dabei Erdgas als Brennstoff verwendet – eine erhebliche Quelle von CO₂-Emissionen. Wasserstoff bietet hier eine klimafreundliche Alternative: Bei seiner Verbrennung mit Sauerstoff entsteht lediglich Wasserdampf, ohne Treibhausgase. Zum Vergleich: Ein Kubikmeter Methan verursacht etwa 2,5 kg CO₂eq. Wird Wasserstoff zudem mit erneuerbarem Strom erzeugt, reduziert sich sein ökologischer Fußabdruck weiter.

Sebastian Jureczek ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH. Screenshot: Air Liquide

Erfolgreiche Tests: Bis zu 50 % Wasserstoff-Anteil möglich

Im Februar 2024 testeten Air Liquide und SGD Pharma in Saint-Quentin-Lamotte (Frankreich), wie sich Wasserstoff in industriellen Glasöfen einsetzen lässt. Die Ergebnisse zeigen: Bis zu 50 % des Erdgases können durch Wasserstoff ersetzt werden, ohne die Glasqualität oder die industrielle Leistung des Ofens zu beeinträchtigen. Der nächste Schritt: Die Erprobung einer vollständigen Umstellung auf Wasserstoffverbrennung.

Anna-Maria Pubill-Melsió, Leiterin des R&D Combustion-Teams bei Air Liquide, betont:

„Mehr als ein Drittel der CO₂-Emissionen bei der Glasherstellung entstehen durch die Verbrennung. Wasserstoff ist eine vielversprechende Alternative, denn wenn man ihn verbrennt, entsteht nur Wasser – kein CO₂.“

Air Liquide: Starker Partner für die Dekarbonisierung der Industrie

Wasserstoff gilt als eine Schlüsseltechnologie für schwer zu dekarbonisierende Industrien (hard-to-abate industries). Laut einer Studie des Hydrogen Council könnte er bis 2050 bis zu 25 % des industriellen Energiebedarfs für Hochtemperaturprozesse decken.

Jean Caudal, internationaler Verbrennungsexperte und R&D-Projektkoordinator bei Air Liquide, erklärt:

„Air Liquide unterstützt seine Kunden seit vielen Jahren dabei, durch den Einsatz von reinem Sauerstoff in Öfen die Energieeffizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren.“

Die erfolgreichen Tests in Kooperation mit SGD Pharma bestätigen: Wasserstoff ist eine vielversprechende Lösung für eine klimafreundliche Glasproduktion – und Air Liquide ist ein starker Partner auf diesem Weg.