Amerikanische Außenpolitik im Fokus – Außenhandelsverband NRW lädt zur Diskussion in den Industrieclub Düsseldorf

Fotocollage: cs
(cs) Wie reagiert Europa auf die außenpolitischen Weichenstellungen der USA – insbesondere im Superwahljahr 2024/25? Dieser spannenden Frage widmete sich der Außenhandelsverband NRW (AHV NRW) am heutigen Tag bei einer hochkarätig besetzten Veranstaltung im Düsseldorfer Industrieclub.
Der AHV NRW, außenwirtschaftspolitischer Fachverband und Mitglied der Verbandsgemeinschaft der Unternehmerschaft Düsseldorf, vertritt die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Die Veranstaltung richtete sich gleichermaßen an Unternehmensleitungen, Fach- und Führungskräfte sowie an Nachwuchstalente, für die der Verband eine Plattform zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung bietet.
Höhepunkt des Nachmittags war der Gastvortrag von Dr. Christoph Heusgen (Foto), Honorarprofessor an der Universität St. Gallen und Botschafter a.D. Mit langjähriger Erfahrung als außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie als Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen bot Dr. Heusgen tiefgreifende Einblicke in die gegenwärtige transatlantische Gemengelage. Er analysierte die politischen Dynamiken in Washington ebenso wie die strategischen Herausforderungen für Europa – von sicherheitspolitischen Fragen über Handelsbeziehungen bis hin zum Umgang mit autoritären Akteuren.
Heusgen erklärte vor den Gästen des Außenhandelsverbands, dass man in der Merkel-Ära Fehler im Umgang mit Wladimir Putin gemacht habe. Als Beispiel nannte er die unter der Ostsee verlaufende Erdgas-Pipeline „Nord Stream“ zwischen Russland und Deutschland. Zugleich betonte Heusgen, wie sehr sich Putin seitdem gewandelt habe – früher habe dieser noch kein Problem damit gehabt, dass sich die baltischen Staaten der NATO näherten.
Im Anschluss diskutierte Dr. Heusgen gemeinsam mit Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Thorsten Hebrock, Exportleiter und Menschenrechtsbeauftragter bei Sonepar Deutschland, Region West GmbH. Die Gesprächsrunde beleuchtete praxisnahe Konsequenzen für exportorientierte Unternehmen – von Zöllen und Lieferketten über ESG-Vorgaben bis zur geopolitischen Risikovorsorge.
Harry Flint (Foto), erfahrener Moderator, Mitglied im Deutschen Fachjournalisten Verband und Geschäftsführer der Kommunikationsberatung link instinct® aus Kaarst, führte pointiert durch den Nachmittag und band auch Fragen aus dem Publikum ein.
Die Veranstaltung bot nicht nur fundierte außenpolitische Analysen, sondern auch wertvolle Impulse für die wirtschaftliche Praxis im internationalen Geschäft. Sie unterstrich einmal mehr die Bedeutung des AHV NRW als Netzwerk und Interessenvertretung für exportstarke Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.
Fotos: cs I vdbum I Flint