Die schönste Nachricht zum Tag der Deutschen Einheit: Ostdeutschland befindet sich im Aufwind – 34 Jahre nach der Wiedervereinigung als Wirtschaftsstandort an der Spitze

Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

34 Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich der Osten Deutschlands als erfolgreicher Wirtschaftsstandort etabliert und übertrifft den Westen in einigen Bereichen. Trotz politischer Spannungen und Unsicherheiten, wie sie in den Landtagswahlen sichtbar wurden, gibt es auch viele positive Entwicklungen.

So spielt der Osten eine zentrale Rolle bei den erneuerbaren Energien: Ein Viertel der deutschen Solarenergie wird dort produziert, und über ein Drittel der 30.000 deutschen Onshore-Windkraftanlagen stehen in den neuen Bundesländern. Dieser grüne Energieboom macht den Osten zu einem attraktiven Standort für Unternehmen, die zunehmend auf nachhaltige Energiequellen setzen.

Auch ausländische Investoren erkennen das Potenzial des Ostens: Die Ansiedlung großer Unternehmen wie Tesla in Brandenburg oder des taiwanesischen Chipherstellers TSMC in Thüringen hat die Investitionen in den letzten Jahren massiv gesteigert. In Brandenburg etwa führte die Eröffnung der Tesla-Fabrik zu einem Anstieg der Unternehmensinvestitionen um 85 Prozent, was das Bruttoinlandsprodukt des Landes um zwei Prozent erhöhte.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die hohe Frauenerwerbsquote im Osten. In Sachsen etwa sind 76,3 Prozent der Frauen erwerbstätig, während der Westen hier hinterherhinkt. Diese starke Erwerbsbeteiligung von Frauen hilft, den Fachkräftemangel abzumildern.

Auch bei der Kinderbetreuung punktet der Osten: 55,2 Prozent der Kinder unter drei Jahren besuchen eine Kita, im Westen sind es nur 33,9 Prozent. Diese frühe Förderung trägt zu den positiven Bildungsergebnissen bei, die der Osten vorweisen kann. Sachsen hat laut dem Bildungsmonitor des INSM das beste Bildungssystem des Landes, und ostdeutsche Hochschulen, vor allem in Sachsen und Thüringen, melden überdurchschnittlich viele Patente an – ein Indikator für ihre Innovationskraft.

„34 Jahre nach dem Mauerfall zeigt sich, dass der Aufbau Ost gelungen ist“, betont Klaus-Heiner Röhl, Experte des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Doch Herausforderungen wie der demografische Wandel erfordern weiterhin gezielte Maßnahmen – insbesondere in ländlichen Regionen. Der Ausbau der Bildungsangebote, Zuwanderung, ein gut vernetzter Nahverkehr und schnelles Internet sind entscheidend, um die Zukunft des Ostens langfristig zu sichern.

CHRISTOPH SOCHART, mit Material des Instituts der Deutschen Wirtschaft