Ein „Düsseldorfer“ soll neues Digitalministerium unter Merz führen

Seit August 2021 ist Karsten Wildberger Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der CECONOMY AG sowie Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding GmbH. Foto: CECONOMY AG

(cs) Der Düsseldorfer Topmanager Dr. Karsten Wildberger soll das neue Digitalministerium im Kabinett von Friedrich Merz (CDU) übernehmen. Damit holt der designierte Bundeskanzler einen Mann der Wirtschaft auf die Regierungsbank, der in den vergangenen Jahren die digitale Transformation großer Konzerne maßgeblich geprägt hat.

Wildberger bat den Aufsichtsrat der Ceconomy AG, ihn zum 5. Mai von seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor zu entbinden. Bereits am 6. Mai soll Friedrich Merz im Bundestag zum neuen Bundeskanzler gewählt werden.

Wer ist Karsten Wildberger?

Dr. Karsten Wildberger, geboren am 5. September 1969 in Gießen, studierte Physik an der Technischen Universität München und der RWTH Aachen. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn zum Forschungszentrum Jülich, wo er in theoretischer Physik promovierte. Ergänzend absolvierte er einen MBA an der renommierten Business School INSEAD in Fontainebleau, Frankreich.

Nach seiner Promotion startete Wildberger seine berufliche Karriere 1998 bei der Boston Consulting Group in Düsseldorf. Dort beriet er insbesondere Unternehmen aus dem Energie- und Telekommunikationssektor. 2003 wechselte er zur T-Mobile, wo er in London und Bonn verschiedene Führungsfunktionen im Finanz- und Vertriebsbereich übernahm.

Es folgte eine internationale Managementkarriere: Von 2006 bis 2011 war Wildberger Vorstandsmitglied bei Vodafone Rumänien, zunächst als Finanzvorstand, später als Chief Commercial Officer. Nach einer Zwischenstation als Partner und Geschäftsführer bei der Boston Consulting Group zog es ihn 2013 nach Australien. Dort verantwortete er bei Telstra als Group Managing Director das Privatkundengeschäft, die digitale Transformation und später auch den Bereich Geschäftskunden und Produktentwicklung.

2016 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Vorstandsmitglied der E.ON SE, wo er unter anderem Vertrieb, dezentrale Erzeugung, Energiemanagement und digitale Innovation verantwortete. Seit August 2021 führt Wildberger die Ceconomy AG und die Media-Saturn-Holding GmbH in Düsseldorf.

Ein Signal an die Wirtschaft

Mit Wildberger setzt Merz ein deutliches Zeichen: Der geplante Chef des neuen Digitalministeriums bringt nicht nur Führungserfahrung auf internationaler Bühne mit, sondern auch ausgewiesene Expertise in digitalen Transformationsprozessen – Kompetenzen, die Merz offenbar gezielt für seine Modernisierungsagenda nutzen möchte. Im Übrigen wird der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek einer seiner Staatssekretäre. Auch eine interessante Personalentscheidung.