Herausforderungen des neuen Ausbildungsjahres in Düsseldorf

Beliebt in unseren Schulen: das Berufsinformationsmobil von Gesamtmetall. Foto: Gesamtmetall

Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres in Düsseldorf wird eine altbekannte Problematik erneut deutlich: Es gibt zahlreiche offene Ausbildungsstellen, doch gleichzeitig bleibt eine ähnlich große Anzahl an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Diese Diskrepanz, oft als „Passung“ bezeichnet, stellt weiterhin eine erhebliche Herausforderung dar. Hier sind die vier zentralen Herausforderungen für unseren Ausbildungsmarkt:

Mismatch von Angebot und Nachfrage
Obwohl viele Ausbildungsplätze vorhanden sind, passen die angebotenen Stellen oft nicht zu den Interessen oder Qualifikationen der Jugendlichen. Manche Branchen, insbesondere im Handwerk und in der Pflege, verzeichnen einen hohen Bedarf an Auszubildenden, während andere, beliebtere Berufe stark nachgefragt sind, aber nur wenige Ausbildungsplätze anbieten. Eine bessere Abstimmung zwischen den Ausbildungsangeboten und den Berufswünschen der Jugendlichen wäre dringend erforderlich. Allerdings fehlt es den Jugendlichen oft an Realitätssinn. Daran arbeiten wir mit unseren „Realität-Checks“: wie kann ich meine Talente und Stärke in die rund 200 Ausbildungsberufe einbringen, die in unserer Region angeboten werden.

Qualifikationsdefizite
Viele Jugendliche erfüllen nicht die Anforderungen der angebotenen Ausbildungsplätze. Sei es durch unzureichende schulische Leistungen, mangelnde praktische Fähigkeiten oder fehlende soziale Kompetenzen – das Qualifikationsniveau der Bewerber stimmt oft nicht mit den Erwartungen der Betriebe überein. Hier sind verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungsvorbereitung und Nachhilfeprogramme notwendig, um die Jugendlichen besser auf die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe vorzubereiten. Auch hier arbeiten alle Akteure der Beruflichen Orientierung eng zusammen mit den Berufsschulen und der Kommunalen Koordinierung. Die Jugendlichen in den „Warteschleifen“ sind aber keine „schlechten“ Schülerinnen und Schüler. Oft fehlt es ihnen an Kompetenzen, oft an sozialen Kompetenzen. Wären diese vorhanden, wäre das Problem nicht so groß, denn das Fachliche könnten unsere Betriebe gut vermitteln.

Transparenzdefizite
Sowohl Unternehmen als auch Jugendliche fühlen sich oft nicht ausreichend informiert über die jeweiligen Anforderungen und Möglichkeiten. Aber, das ist KEIN Informationsproblem. Viele Jugendliche kennen nicht alle verfügbaren Ausbildungsberufe oder haben falsche Vorstellungen von den Tätigkeiten und Karriereaussichten. Auf der anderen Seite wissen Unternehmen häufig nicht, wie sie ihre Stellen effektiv an die Zielgruppe kommunizieren können. Dies ist aber, wie erwähnt, kein Informationsdefizit, sondern ein Transparenzdefizit, denn: es gibt wirklich genug Informationen in Düsseldorf, aber Betroffenen fehlt im wahrsten Sinne des Wortes der „Durchblick“. Deshalb ist die lokale Arbeit der Beruflichen Orientierung, die beispielsweise die Agentur für Arbeit, die ommunale Koordinierung der Landeshauptstadt und das Kompetenzzentrum Berufliche Orientierung unserer Stiftung leistet, wichtig. Diese Arbeit versucht, dieses Problem zu mildern.

Regionale Disparitäten
Die Verteilung von Ausbildungsplätzen und interessierten Jugendlichen ist nicht immer geografisch deckungsgleich. Dies kann dazu führen, dass Jugendliche vielleicht etwas längere Wege in Kauf nehmen müssen. Dies sollte aber in unserer Region kein Problem sein: der öffentliche Nahverkehr und die Straßen sind gut ausgebaut. Leider haben viele Jugendliche ein Mobilitätsproblem, dass dazu führt, dass selbst Wege von 30 Minuten, sogar ohne umzusteigen, ein „unüberwindbares Hindernis“ darstellen. Dazu kennen wir zahlreiche Geschichten und Beispiele.

Weitere Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und Unternehmen bietet die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.