Herbstbelebung bleibt in Düsseldorf aus – Ausbildung bleibt auch in schwierigen Zeiten wichtiges Instrument gegen Fachkräftemangel
„Anders als im Herbst üblich, ist die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf weiter angestiegen. Angesichts der fortbestehenden konjunkturellen Schwäche könnte der Arbeitsmarkt in Düsseldorf im Winter weiter unter Druck geraten“, kommentiert die Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubsch-von Harten (Foto), die heute frisch veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. Die Arbeitslosenquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 7,2 Prozent. Im Oktober 2022 hatte die Arbeitslosenquote noch 6,7 Prozent betragen.
Der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf sieht dagegen gut aus – gut, für die Bewerber – schlecht, für die Unternehmen, denn: Viele Betriebe in Düsseldorf haben auch im aktuellen Ausbildungsjahr Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Trotz eines wirtschaftlich sehr herausfordernden Umfeldes überstieg die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze erneut die Nachfrage durch die Bewerberinnen und Bewerber klar. Johannes Pöttering (Foto unten), Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw): „Der Ausbildungsmarkt in NRW hat sich in den vergangenen Jahren stark von einem Stellen- zu einem Bewerbermarkt gewandelt. Das bedeutet gleichzeitig: Die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz sind so gut wie selten zuvor.“
Mit über 200 betrieblichen und schulischen Ausbildungen bietet Düsseldorf vielfältige Möglichkeiten, in das Berufsleben einzusteigen. Regelmäßig gibt es in unserer Stadt mehr offene Stellen als nachfragende Bewerber. Bei so einem großen Angebot kann es schwer sein, den Überblick zu behalten. Hierbei hilft dir die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.
Die Betriebe engagieren sich stark im Bereich der Ausbildung. „Die Ausbildung bleibt gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen für die Betriebe ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel“. Sorge bereite jedoch, dass in den Vorjahren zu diesem Zeitpunkt noch nie so viele Ausbildungsplätze unbesetzt gewesen seien wie 2023. Es gibt mehr offene Stellen als suchende junge Menschen, dennoch ist es eine Realität, dass es auch unversorgte junge Menschen gibt. In den nächsten Wochen gelte es, die suchenden jungen Menschen über eine Nachvermittlung mit den Betrieben zusammen zu bringen, sagt Pöttering. Er warb dafür, die Zugänge zum Berufsleben und Praxiserfahrungen zu intensivieren, etwa durch eine verstärkte und frührere Berufsorientierung an den Schulen, Kooperationen und Praktika: „Es ist wichtig, dass Eltern die Kinder bei der Wahl ihres Berufsweges kompetent unterstützen können.“