Hinterland of Things: Die Luft für Gründerinnen und Gründern wird dünner

Innovation und nachhaltiges Unternehmertum sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern und Regionen. Die Founders Foundation setzt sich für die Ausbildung der Unternehmer von morgen ein. Deren Leuchtturm-Veranstaltung, die Hinterland of Things Konferenz, fand jetzt wieder in Bielefeld statt. Die Stadt ist auch Standort einer unserer fünf Verbandsgeschäftsstellen. Die jährliche Tech-Konferenz bietet eine Plattform für den persönlichen Austausch zwischen den führenden Stakeholder der internationalen Startup Szene in familiärer Atmosphäre.

Die Founders Foundation ist gemeinnützig und wurde von der Bertelsmann Stiftung ins Leben gerufen und finanziert. Unter der Leitung von CEO und Co-Founder Sebastian Borek sowie CFO und Co-Founder Dominik Gross bietet sie ein dreigeteiltes Modell: Mit Veranstaltungen wie dem Founders Talk, Startup Weekends und offenen Workshops sensibilisiert sie die Menschen der Region für das Thema Gründen. Die Founders Academy ist ein zweimonatiges Programm aus Workshops, Meetups und einem abschließenden Pitchday, das sich neben dem Vollzeitjob absolvieren lässt.

Die Hinterland-Konferenz. Über einen Tag hinweg kamen im Lokschuppen in Bielefeld Innovationstreiber, angehende und bereits erfolgreiche Gründerinnen und Gründer, Hidden Champions und Entscheiderinnen und Entscheider zusammen, um zu diskutieren, zu netzwerken und Allianzen zu schmieden – für eine gemeinsame digitale Zukunft.

Ein Ergebnis des Kongresses: viele Start-Ups fürchten Kapitalknappheit. Investoren sind unsicher: Krieg, gebrochene Lieferketten, hohe Inflation und steigende Zinsen. Der Zugang zum Kapital würde schwieriger, sagte unter anderem Expertin Verena Pausder, die wir auch aus unserem Podcast „Düsseldorfer Wirtschaft“ her kennen. Was lernen wir für Düsseldorf und unsere Gründungsszene daraus: Auf der einen Seite wird es für unsere Gründerinnen und Gründer schwieriger an Geld zu kommen. Die Jungunternehmerinnen und -unternehmer müssen lernen ihr Unternehmen durch diese schwierige Krisenzeit zu lenken. Auf der anderen Seite haben die Investorenfonds in den vergangenen erfolgreichen Jahren viel Geld eingesammelt, dass auch investiert werden muss. Ein Tipp dazu gab es auch auf dem Kongress: Die Investoren suchen nach einfachen und schnellen Lösungen, damit man als Unternehmen Geld sparen und effizienter arbeiten kann. So können schwere Zeiten auch gute Zeiten für Unternehmen sein. Wenn man die Herausforderungen als Chance begreift und die vorhandenen Möglichkeiten nutzt.

Die Bertelsmann Stiftung hat in den vergangenen Jahren bis zu 17 Millionen Euro in das Projekt Founders Foundation investiert. Das Engagement beschränkte sich nicht nur auf Bielefeld, sondern kommt der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe zu Gute kommen. Bei Erfolg sei das Modell auch auf andere Flächenregionen in Deutschland übertragbar. „Dass wir jetzt den Startschuss für die Founders Foundation geben können, verdanken wir auch der Initiative der Familie Mohn. Sie engagiert sich mit diesem Projekt im Sinne von Reinhard Mohn für Unternehmertum und die Zukunft der Region“, sagte Jörg Dräger (Bertelsmann Stiftung) bei der Gründung des Projekts.