Hoher Stellenwert von Ausbildung in NRW-Betrieben, aber erneut weniger Bewerberinnen und Bewerber

Als „starkes Signal der Unternehmen für die Ausbildung“ haben die NRW-Unternehmensverbände die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen bezeichnet. Der Markt sei in den nächsten Monaten zwar noch stark in Bewegung, „die Tendenz bei den gemeldeten Ausbildungsplätzen ist jedoch erfreulich“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Johannes Pöttering, am Donnerstag in Düsseldorf. Positiv sei das Plus von 7,4 Prozent bei der Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze – und das trotz weiterhin nicht einfacher Rahmenbedingungen für die Betriebe. „Die Zahlen belegen den nach wie vor hohen Stellenwert der Ausbildung für die Unternehmen in unserem Land“, erklärte Pöttering. Allerdings sei die Bewerberzahl mit einem Minus von 3,2 Prozent erneut ein weiteres Mal zurückgegangen. „Diese Entwicklung dürfte die Besetzungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärfen“, meinte Pöttering.

Gegenwärtig gebe es nach Worten Pötterings deutlich mehr Ausbildungsplätze (91.060) als Bewerber (78.930). „Unsere Botschaft an die Jugendlichen im Land ist daher klar: Die Chancen auf Ausbildung sind hervorragend – sie gilt es zu ergreifen“, erklärte Pöttering. Schnupperpraktika in den Betrieben könnten bei der Berufsorientierung helfen und zugleich Unternehmen mit möglichen Kandidaten zusammenzubringen. Die Bereitschaft der Betriebe zur Ausbildung sei ungebrochen groß. Viele Unternehmer machten sich allerdings große Sorgen, mangels Bewerber nicht ausbilden zu können. Dann fehlten künftig Fachkräfte, die „nicht nur unsere Unternehmen, sondern auch wir als Gesellschaft dringend brauchen“, so Pöttering. Daher gilt es, die Attraktivität von Ausbildung auch gesellschaftlich noch viel stärker zu verankern.