Arbeitsmarkt: Frühjahrsbelebung in Düsseldorf

„Mit der einsetzenden Frühjahrsbelebung sinkt in Düsseldorf die Arbeitslosigkeit weiter. Dabei profitieren besonders Jugendliche von der Entwicklung“, kommentiert Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die frisch eingetroffenen Arbeits- und Ausbildungsmarktzahlen. Der Arbeitsmarkt konkurriere dabei um gut ausgebildete junge Menschen. Die Ausbildung sei nach wie vor der stärkste Hebel, die passenden Fachkräfte der Zukunft zu gewinnen.

Ausbildungsmarkt
Ende März zieht die Bundesagentur für Arbeit turnusmäßig Halbjahresbilanz für die Ausbildungsvermittlung. In den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres 2021/2022 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service Düsseldorf insgesamt 2.909 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies entspricht einem Minus von 140 Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahresmonat (- 4,6 Prozent). Gleichzeitig haben sich im selben Zeitraum 2.461 junge Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bei der Berufsberatung als Bewerber*innen für Ausbildungsstellen registrieren lassen. Das sind 177 junge Menschen weniger, die sich für eine Ausbildung zum Start im Sommer interessieren, als vor einem Jahr im Monat März (-6,7 Prozent). Auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kommen in Düsseldorf 86 Bewerberinnen und Bewerber. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind aktuell noch 2.039 Ausbildungsstellen unbesetzt. 1.450 Bewerberinnen und Bewerber suchen Zurzeit noch eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative.

„Der Fachkräftebedarf bei den Düsseldorfer Unternehmen ist groß. Die Gewinnung von Nachwuchskräften und deren Ausbildung ist immer die beste Investition in die Zukunft“, betont Birgitta Kubsch-von Harten (Foto). „Die Unternehmen können die jungen Menschen entsprechend ihres individuellen Fachkräftebedarfs bestmöglich qualifizieren und frühzeitig in die Unternehmenskultur integrieren.“ Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unterstütze neben der passgenauen Vermittlung bei der Bewerbung der freien Ausbildungsstellen durch Online-Infoveranstaltungen, Bewerbertage und vielem mehr.

Jugendliche können die Berufs- und Studienberatung unkompliziert entweder telefonisch, per Videoberatung oder in einem persönlichen Gespräch in Anspruch nehmen. Die Berufsberaterinnen und -berater bieten zudem regelmäßig Sprechstunden an den Düsseldorfer Schulen an. Sie begleiten die Jugendlichen bei dem gesamten Weg von der ersten Orientierung bis hin zur Einmündung in eine Ausbildung oder ein Studium.
Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf

Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist von Februar auf März um 597 Frauen und Männer gesunken (-2,5 Prozent). 23.572 Menschen sind in Düsseldorf aktuell arbeitslos, 4.996 Personen weniger als im März 2021 (-17,5 Prozent). Die Arbeitslosenstatistik umfasst sowohl die arbeitslosen Menschen, die Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung erhalten (SGB III) als auch jene, die Leistungen der Grundsicherung beziehen (SGB II). Während Arbeitslose des Rechtskreises SGB III in den Arbeitsagenturen beraten werden, erhalten arbeitslose Menschen des Rechtskreises SGB II Unterstützung im Jobcenter. Im März 2022 waren 7.039 Personen aus dem Rechtskreis SGB III arbeitslos gemeldet. Dies waren 3.595 Männer und Frauen weniger als noch vor einem Jahr (-33,8 Prozent). Im Rechtskreis SGB II gab es im März 16.533 arbeitslose Menschen, 1.401 Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr im März (-7,8 Prozent).

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,8 Prozent. Im Februar lag sie bei 7,0 Prozent, vor einem Jahr bei 8,3 Prozent. Im März waren 1.374 unter 25-Jährige arbeitslos. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen nahm im Vergleich zum Vormonat um 34 (-2,4 Prozent) und zum Vorjahresmonat um 501 Personen ab (-26,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bei der Gruppe der Jugendlichen liegt aktuell bei 4,8 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 5,0 Prozent, vor einem Jahr 6,3 Prozent.

10.537 Männer und Frauen sind aktuell länger als ein Jahr arbeitslos. Das sind 308 Personen weniger als im Februar (-2,8 Prozent) und 624 Personen oder 5,6 Prozent weniger als im März vor einem Jahr.

Unterbeschäftigung
Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im März 31.575 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, liegt aktuell bei 9,0 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 9,1 Prozent, vor einem Jahr 10,5 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage
Im März wurden der Agentur für Arbeit Düsseldorf 1.320 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet, 81 Stellen (6,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 167 Stellen mehr als im März 2021 (14,5 Prozent). 5.749 Arbeitsstellen stehen aktuell insgesamt für die Vermittlung zur Verfügung. Im Vergleich zum Vormonat sind das 105 Stellen mehr (1,9 Prozent) und 1.809 Stellen mehr als im März 2021 (45,9 Prozent).

Die meisten freien Stellen finden Arbeitssuchende derzeit in den Berufsbereichen Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (1.325 offene Stellen),  bei den Kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (987 offene Stellen) sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (936 offene Stellen).

Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Bei vielen der geflüchteten Menschen aus der Ukraine geht es aktuell noch nicht so sehr um die Aufnahme einer Arbeit. Sie benötigen vielmehr Unterstützung in humanitären Fragen sowie Schutz und Sicherheit. Für Menschen, die sich über den Arbeitsmarkt in Deutschland informieren möchten, hat der gemeinsame Integration Point der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Düsseldorf ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot. Er ist die erste Anlaufstelle für Menschen mit Fluchthintergrund aus Düsseldorf, die eine Arbeit aufnehmen möchten. Hier finden geflüchtete Menschen Unterstützung, um sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt zurecht zu finden, den Erwerb von Sprachkompetenzen zu erlangen und eine ausbildungsadäquate berufliche Perspektive zu entwickeln.