Homeoffice: Unternehmen brauchen individuelle Lösungen statt starrer Vorgaben

Symbolfoto „Homeoffice“

(cs) Die Diskussion um Homeoffice konzentriert sich zunehmend auf unternehmensspezifische Lösungen anstelle kollektiv bestimmter Anwesenheitspflichten. Während einige Stimmen fordern, Homeoffice auf ein Minimum zu reduzieren, betont Veit Hartmann vom Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, dass jedes Unternehmen individuelle Regeln entwickeln sollte. Entscheidend sei eine Analyse der spezifischen betrieblichen Anforderungen, um Vor- und Nachteile abzuwägen. Dabei helfen Kennzahlen zu Arbeitgeberattraktivität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, statt auf subjektive Einschätzungen zu setzen.

Oft wird übersehen, dass orts- und zeitflexibles Arbeiten bereits vor der Pandemie existierte, jedoch erst durch die Krise breitere Anwendung fand. Viele Unternehmen haben ihre ad hoc eingeführten Homeoffice-Regelungen nach der Pandemie nicht strategisch überarbeitet. Aktuelle Diskussionen fokussieren sich vor allem auf vermeintlich negative Aspekte, während unklare oder fehlende Spielregeln häufig die eigentlichen Probleme verursachen.

Um Unternehmen bei der strukturierten Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle zu unterstützen, hat das ifaa eine Checkliste zur Einführung von Homeoffice sowie ein Instrument zur Bewertung der Homeoffice-Tauglichkeit von Tätigkeiten entwickelt. Damit können die Potenziale des flexiblen Arbeitens gezielt genutzt werden, das bei Beschäftigten und Bewerbern weiterhin auf große Zustimmung trifft.