ifaa: Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie sind Garant für Lohngleichheit
„In der Metall- und Elektroindustrie spielt das Geschlecht keine Rolle. Tarifverträge bewerten Tätigkeiten nach Aufgaben und nicht nach Personen, “ so kommentiert Sven Hille vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) die aktuelle Diskussion zur Gender Pay Gap. „Damit sind diese nicht nur geschlechtsneutral, sondern insgesamt diskriminierungsfrei. Die Entlohnung ist die Gleiche, “ ergänzt der Leiter der Fachgruppe Arbeitszeit und Vergütung.
Hille bestätigt damit die Aussage von IG-Metall Vorsitzendem Hofmann, in der er betont, dass die Lohnlücke in Betrieben mit Tarifverträgen kleiner ist als in nicht-tarifgebundenen Unternehmen. Dabei sind sich die Sozialpartner in der Bedeutung von Tarifverträgen einig.
Das arbeitswissenschaftliche Institut untersuchte am Beispiel eines Großunternehmens mit knapp 8000 Beschäftigten und 300 Aufgabenbeschreibungen das Ausmaß der Lohnlücke. Sie kamen auf ca. 2,3 Prozent. „Dieses Beispiel ist repräsentativ für viele Betriebe der Metall- und Elektroindustrie“, erklärt der Experte für Vergütung.
Die restliche Lücke lässt sich unter anderem damit erklären, dass Frauen im Schnitt weniger Spät- und Nachtarbeit leisten und damit entsprechend weniger Zuschläge bekommen. Zusätzlich leisten Frauen einen leicht geringeren Anteil an Mehrarbeit.