ifo Institut: Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle

Die ifo-Chefetage: Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Präsident; rechts) und Dr. Stephanie Dittmer (Mitglied des Vorstands): Foto: ifo

(ud) Die deutsche Wirtschaft kommt kaum voran. Laut der ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2025 wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr voraussichtlich nur um 0,2 % wachsen – eine Korrektur um 0,2 Prozentpunkte nach unten im Vergleich zur Winterprognose. Erst 2026 könnte sich die Lage mit einem erwarteten Wachstum von 0,8 % leicht verbessern.

„Die deutsche Wirtschaft steckt fest. Trotz steigender Kaufkraft bleibt die Konsumlaune verhalten, und auch die Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück“, erklärt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen. Besonders die Industrie leidet unter schwacher Nachfrage und wachsendem internationalen Wettbewerbsdruck.

Politische Unsicherheiten belasten Wirtschaft

Neben der schwachen Binnenkonjunktur sorgen politische Unsicherheiten für zusätzliche Risiken – sowohl in Deutschland als auch international. In den USA hat die neue Regierung eine protektionistische Handelspolitikeingeschlagen. Bereits angekündigte Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China sowie entsprechende Gegenmaßnahmen bremsen die US-Konjunktur und wirken sich negativ auf die Weltwirtschaft aus. Sollte es zu zusätzlichen Zöllen auf europäische Produkte kommen, könnte dies die deutsche Exportwirtschaft empfindlich treffen.

Auch innenpolitisch besteht Unsicherheit. Zwar werden Maßnahmen zur Stärkung von Infrastruktur und Verteidigungdiskutiert, doch deren Umsetzung bleibt ungewiss.

„Eine verlässliche Wirtschaftspolitik ist essenziell, um Vertrauen zu schaffen und Investitionen anzukurbeln“,betont Wollmershäuser. „Unternehmen brauchen Planungssicherheit, insbesondere angesichts des Strukturwandels in der Industrie.“