KI: Die Revolution geht weiter! Universität plant ein Zentrum für digitale Medizin in einem ehemaligen HENKEL-Gebäude
Die Heinrich-Heine-Universität plant bereits seit mehreren Jahren ein „Zentrum für Digitale Medizin (ZDM)“ in unserer Stadt. Im August 2022 wurde bereits ein entsprechender Verein gegründet. In der Satzung heißt es: „Das ZDM zielt auf exzellente Forschung in den Bereichen Bioinformatik, Medizininformatik, Datenwissenschaften und Künstlicher Intelligenz (KI) mit medizinischen Anwendungen. Dies ermöglicht eine transdisziplinäre und integrative Analyse unterschiedlicher medizinisch relevanter Daten und trägt dazu bei, mit digitalen Techniken und Anwendungen Gesundheit zu erhalten, zu fördern sowie Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zu optimieren.“
Zunächst sollte das Zentrum in Bilk entstehen, schreiben die Gorenflos-Architekten auf ihrer Webseite (Screenshot). Heute gab es eine überraschende Wendung: Die Rheinische Post berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass das ZDM in einem ehemaligen Gebäude der Firma Henkel entstehen soll. In dem Haus von 1939 war früher unter anderem einmal die Marke Schwarzkopf untergebracht. Seit geraumer Zeit steht es leer, wird nun umgebaut, schreibt die RP. 150 Arbeitsplätze sollen dort in Reizholz entstehen.
Das ZDM strebe den Transfer der im Zentrum gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an, heißt es in der Satzung: „In der Lehre bereitet das ZDM Studierende auf die zukünftigen Anforderungen Digitaler Medizin vor. Dazu werden fachspezifische und fachübergreifende Lehrveranstaltungen, u.a. in den Studiengängen der Human- und Zahnmedizin, der Informatik und Artificial Intelligence and Data Science angeboten.“
Interessanterweise beschäftigt sich heute auch die Freitagsausgabe des Podcasts „TableToday“ mit dem Thema KI. Benjamin Brake, Abteilungsleiter für Digital- und Datenpolitik im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erklärt darin, dass Künstliche Intelligenz das Potenzial hat, die digitale Medizin in vielfältiger Weise erheblich zu verbessern. Und genau damit will sich das zukünftige Düsseldorfer ZDM beschäftigen. Brake spricht hier von Diagnose und Früherkennung, beispielsweise durch die Analyse medizinischer Bilder bei Krebs. Hier kann die KI besser sein als menschliche Ärzte, so Brake. Durch das Erkennen von Mustern in großen Datenmengen kann KI auch frühe Anzeichen von Krankheiten identifizieren, oft noch bevor Symptome auftreten, lesen wir an anderer Stelle.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die personalisierte Medizin. KI kann individuelle Behandlungspläne erstellen, die auf den genetischen, biologischen und lebensstilbedingten Informationen eines Patienten basieren, um die effektivsten Therapien zu bestimmen. Auch in der Medikamentenentwicklung zeigt sich das Potenzial von KI, indem sie die Identifizierung und Vorhersage der Wirksamkeit neuer Wirkstoffe beschleunigt.
Darüber hinaus steigert KI die Effizienz und Verwaltung im Gesundheitswesen. Administrative Aufgaben wie Terminplanung, Abrechnung und Patientenverwaltung können automatisiert werden, was die Effizienz in Kliniken und Praxen erhöht. KI kann auch große Mengen medizinischer Daten organisieren und analysieren, um Gesundheitsdienstleister bei fundierten Entscheidungen und einer besseren Patientenversorgung zu unterstützen.
In der Patientenüberwachung und -unterstützung kommen KI-gesteuerte Wearables und Sensoren zum Einsatz, die kontinuierlich Vitaldaten überwachen und bei Anomalien Alarm schlagen, wodurch eine frühzeitige Intervention ermöglicht wird. Virtuelle Assistenten, die auf KI basieren, können Patienten Fragen beantworten, an Medikamente erinnern und allgemeine Gesundheitsberatung bieten.
Schließlich spielt KI eine bedeutende Rolle in Forschung und Entwicklung, indem sie große Datenmengen analysiert, um neue Erkenntnisse über Krankheiten, Behandlungsmethoden und Präventionsstrategien zu gewinnen. Durch virtuelle Modelle von Organen oder Krankheitsverläufen kann KI die Forschung und klinische Studien unterstützen.
Insgesamt wird KI in der digitalen Medizin zukünftig eine Schlüsselrolle spielen, indem sie die Präzision und Effizienz von Diagnosen und Behandlungen verbessert, personalisierte Therapien ermöglicht und administrative Aufgaben automatisiert. Die kontinuierliche Integration von KI in den medizinischen Alltag verspricht, die Gesundheitsversorgung nachhaltiger, zugänglicher und patientenorientierter zu gestalten. Und deshalb wäre Düsseldorf hier sehr weit vorne, wenn das ZDM tatsächlich in unserer Stadt entstehen würde. Die Zeichen dafür sehen gut aus.
Quellen: Rheinische Post, TableToday und andere