Lean Management trifft Lego: Wie ein Planspiel Auszubildende für schlanke Prozesse begeistert

Foto: ifaa

(cs) Effizienz, Struktur, Teamarbeit – das sind Begriffe, die in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger werden. Doch wie bringt man diese Konzepte jungen Menschen näher? Das Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft hat darauf eine ebenso ungewöhnliche wie wirkungsvolle Antwort: Mit einem Planspiel, bei dem Auszubildende mit Lego-Steinen Werkzeugmaschinen bauen – und dabei ganz nebenbei die Grundprinzipien des Lean Managements verinnerlichen.

Lernen durch Erleben
„Lean Management ist seit Jahrzehnten in der Industrie und Verwaltung etabliert – in der Ausbildung kommt es aber oft zu kurz“, erklärt Ralph Conrad, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ifaa. Um das zu ändern, hat das Institut das bewährte Planspiel „Learn2Lean“ überarbeitet und speziell auf Auszubildende zugeschnitten. Ziel: Schlanke Prozesse spielerisch erfahrbar machen – und so Methodenkompetenz und Motivation gleichermaßen stärken.

Simulation mit System – und mit Lego
Das Herzstück von Learn2Lean ist eine Präsenzsimulation, bei der die Teilnehmenden in mehreren Spielrunden Produktionsprozesse gestalten. An realitätsnahen Arbeitstischen entstehen aus Lego-Bausteinen Werkzeugmaschinen. Dabei erleben die Auszubildenden, wie sich Arbeitsabläufe effizienter gestalten lassen – vom Wareneingang über die Fertigung bis hin zur Auslieferung.

Neben dem „Bauen“ lernen die Teilnehmenden zentrale Lean-Methoden wie die „7 Arten der Verschwendung“, die 5S-Methode, Pull-Systeme sowie Visualisierung und Standardisierung kennen. Das Besondere: Die Teilnehmenden merken schnell, wie kleine Veränderungen große Wirkung zeigen – und das steigert sowohl die Aufmerksamkeit als auch den Lerneffekt.

Mehr als nur ein Spiel
Was auf den ersten Blick nach Spielspaß aussieht, hat einen ernsten und zukunftsweisenden Kern: „Game-Based Learning ermöglicht eine ganz neue Lernerfahrung“, sagt Ralph Conrad. „Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern darum, ein Gefühl für Prozesse, Verantwortung und Zusammenarbeit zu entwickeln.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könne das Planspiel helfen, junge Menschen frühzeitig für effiziente Produktionssysteme zu sensibilisieren.

Praxisnah, greifbar, motivierend
Dass das Konzept aufgeht, zeigt die wachsende Nachfrage aus Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Neben dem Planspiel stellt das ifaa auch Lehrmaterialien und Beratungsangebote zur Verfügung – und unterstützt Betriebe bei der Einführung von Lean-Strukturen.

Weitere Informationen zum Planspiel und zu den Angeboten des Instituts gibt es unter:
👉 www.learn2lean.de
👉 www.arbeitswissenschaft.net/themenfelder/produktions-und-unternehmenssystemgestaltung