Löwensenf verlässt Düsseldorf: Ein Stück Senfgeschichte geht verloren

Der 20jährige Senfladen in der Altstadt soll erhalten bleiben. Foto: Löwensenf
(cs) Das schockt viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer: Löwensenf wird seine traditionsreichen Senfsorten zukünftig nicht mehr in unserer Stadt produzieren. Der Produktionsstandort wird verlegt, wie das Münchener Unternehmen Develey Senf & Feinkost, das Löwensenf 2001 übernommen hatte, nun mitteilte. Die Rheinische Post und die „Lebensmittel-Zeitung“ berichteten zuerst über diese Entscheidung.
Fast 300 Jahre Mostert-Tradition in Düsseldorf
Senf hat in Düsseldorf eine lange Tradition. Bereits 1726 wurde hier die Marke ABB Mostert gegründet – nach eigenen Angaben die älteste eingetragene Senfmarke Deutschlands. Der malzige ABB Mostert wurde 1965 von Löwensenf übernommen, einer weiteren Düsseldorfer Senfmarke.
Die Geschichte von Löwensenf begann mit Otto und Frida Frenzel, die ihr Unternehmen zunächst in Metz (Lothringen) gründeten und nach dem Ersten Weltkrieg nach Düsseldorf umsiedelten. 1920 brachten sie den berühmten „Löwensenf Extra“ auf den Markt – den ersten deutschen Senf nach traditionellem Dijon-Verfahren. Das Logo mit dem Löwen wurde dabei bewusst in Anlehnung an das Düsseldorfer Stadtwappen gewählt.
Senfladen in der Altstadt bleibt erhalten
Bislang wurden in Düsseldorf jährlich 6.500 Tonnen Senf produziert. Auch wenn die Produktion nun verlegt wird, bleibt ein kleiner Trost: Der Senfladen in der Düsseldorfer Altstadt soll weiterhin bestehen bleiben.
Ein Verlust für Düsseldorf – aber der Geschmack von Löwensenf bleibt unverändert.
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