Mehr als 1.200 Ausbildungsplätze in Düsseldorf unbesetzt – Berufsberatung empfiehlt Endspurt für Azubi-Suchende

Michael Grütering. Foto: W.Meyer

(cs) Es klingt kaum glaubhaft, ist aber Realität: Trotz laufender Einstellungsphase für das neue Ausbildungsjahr bleiben in Düsseldorf noch immer über 1.200 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das hat die Agentur für Arbeit jetzt bekanntgegeben. Besonders im August und September, wenn traditionell die meisten Azubis ihren Start in den Beruf feiern, sei diese Lücke alarmierend – und vermutlich sogar noch größer, sagen Experten.

Denn viele Unternehmen melden ihre offenen Ausbildungsplätze gar nicht erst bei der Agentur, sondern platzieren sie ausschließlich auf ihrer Webseite oder in spezialisierten Ausbildungsbörsen vor Ort. Die Dunkelziffer dürfte entsprechend deutlich höher liegen.

Die Arbeitsagentur appelliert nun an Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sich schnell beraten zu lassen: „Nutzen Sie jetzt die Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung – es ist noch nicht zu spät, um mit einem Ausbildungsvertrag ins Berufsleben zu starten“, so eine Sprecherin der Behörde. Eltern könnten ebenfalls aktiv werden und gemeinsam mit ihrem Kind ein Beratungsgespräch führen – wahlweise vor Ort, telefonisch oder per Video.

Auch Arbeitgeber werden erneut aufgerufen, ihre offenen Stellen zu melden. Denn gleichzeitig suchen aktuell noch 1.292 junge Menschen aktiv nach einem Ausbildungsplatz. Die Arbeitsagentur bietet Betrieben gezielte Unterstützung an – von Bewerbertagen bis hin zu individuellen Vermittlungsservices.

Kommentar von Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Düsseldorf:

„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie wichtig das Thema berufliche Orientierung für unsere Stadt bleibt. Mit unserem ‚Kompetenzzentrum Berufliche Orientierung‘, der engagierten Kommunalen Koordinierung der Landeshauptstadt sowie unseren starken Partnern – der Agentur für Arbeit, der IHK, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft – sind wir hier gut aufgestellt. Doch wir sehen auch: Die konjunkturellen Herausforderungen machen vor dem Ausbildungsmarkt nicht halt. Umso bemerkenswerter ist es, dass unsere Unternehmen selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf hohem Niveau weiter ausbilden. Das ist ein starkes und positives Signal für die Zukunft und die Verantwortung unserer Wirtschaft.“