Potentiale nutzen, Zukunft gestalten – Erfolgreicher Auftakt unserer neuen Veranstaltungsreihe zur nachhaltigen Transformation

Gastgeber der ersten Runde unserer Reihe war Markus Schüßler mit seinem Unternehmen MEHR+ am Fürstenwall. Leider hatte auch uns die Krankheitswelle geschwächt, sodass vier Teilnehmer absagen mussten. Foto: CS

(cs) Nachhaltigkeit in Unternehmen konkret umsetzen – das ist das Ziel der neuen Veranstaltungsreihe „Potentiale nutzen, Zukunft gestalten“, initiiert von der Düsseldorfer Unternehmerschaft. Anstatt zu klagen, wollen wir Lösungen aufzeigen und Best-Practice-Beispiele diskutieren. Auch kritische Perspektiven sind willkommen, denn die nachhaltige Transformation ist eine Herausforderung, die konstruktiven Dialog erfordert. Die Veranstaltungsreihe läuft bis in den Sommer und bietet Vorträge, Impulse sowie Austauschformate.

Auftakt in der Kommunikationsagentur „MEHR+“

Zum ersten Teil der Reihe durften wir in der Düsseldorfer Kommunikationsagentur MEHR+ am Fürstenwall zu Gast sein. Der Nachmittag begann mit einem Vortrag von Markus Schüßler, Gründer von MEHR+ und the balcony foundation. Er beleuchtete die emotionale Komponente der Nachhaltigkeit: Welche Emotionen spielen in diesem Prozess eine Rolle? Welche Chancen bietet eine ganzheitliche Berichterstattung für Unternehmerinnen und Unternehmer? Sein Fazit: Wer authentische und positive Geschichten erzählt, erhöht die Wirksamkeit nachhaltiger Maßnahmen.

Bedarfe und Erwartungen der Teilnehmenden

In einer Vorstellungsrunde formulierten die Teilnehmenden ihre Wünsche für die Reihe. Besonders nachgefragt sind:

  • Unterstützung bei der Wesentlichkeitsanalyse
  • Erfahrungs- und Wissensaustausch
  • Vernetzung mit anderen Unternehmen
  • Praktische Einblicke in die interne und externe Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit
  • Mehr Sicherheit in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen
  • Spezifische Einblicke in die nachhaltige Produktion
  • Informationen über den Mittelstand und dessen Herausforderungen

Regulatorische Pflichten und der Green Deal

Der zweite Vortrag des Tages kam von Christian Nagel, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bei der Holthoff-Pförtner-Wassermann Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einer interdisziplinäre Kanzlei aus Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Rechtsanwälten aus Essen. Er gab einen Überblick über den Green Deal der EU und die daraus resultierenden Anforderungen für Unternehmen. Sein Vortrag verdeutlichte:

  • Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden – ein ambitioniertes Ziel mit umfassenden Regularien.
  • Unternehmen müssen sich auf einen umfangreichen Katalog mit über 1.000 Datenpunkten in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung einstellen.
  • Es wurde auf verschiedene Nachhaltigkeitsberichte eingegangen, u.a. von SMS Group, Boss, Siemens und der KfW-Bankengruppe.

Nachhaltigkeit als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

Unternehmer Markus Schüßler sagte uns im Hintergrundgespräch: „Was mich aktuell treibt, ist der nichtfinanzielle Wohlstandsgewinn durch eine nachhaltige Entwicklung.“ Dieser Aspekt gewinnt in der Wirtschafts- und Glücksforschung zunehmend an Bedeutung. Schüßler sieht in der aktuellen Gesellschaft und Unternehmenslandschaft eine gewisse Unzufriedenheit – ein Defizit an echter Nachhaltigkeit, das nicht nur die Umwelt betrifft, sondern auch das soziale und wirtschaftliche Wohl. Seine Überzeugung: Eine zukunftsfähige Wirtschaft muss neben finanziellen Zielen auch Werte wie Lebensqualität, Sinnhaftigkeit und verantwortungsvolles Handeln berücksichtigen.

Doch Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage der Haltung, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Während kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) oft nicht direkt der gesetzlichen Berichtspflicht unterliegen, stehen sie dennoch unter immensem Druck. Ohne nachhaltige Strategien und transparente Dokumentation haben sie kaum noch eine Chance, sich bei großen Unternehmen zu positionieren oder Ausschreibungen zu gewinnen. Die Spielregeln sind klar: Wer in der Bundesliga der Wirtschaft mitspielen will, muss Nachhaltigkeit ins Zentrum der eigenen Strategie rücken – nicht nur aus ethischen, sondern vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Geschäftsführungen und Vertriebsabteilungen sollten dies als Weckruf verstehen: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein essenzielles Kriterium für langfristigen Erfolg.

Diskussion und Networking

In einer lebhaften Fragerunde wurde noch einmal deutlich: Nachhaltigkeit ist keine Einzelaufgabe. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf engagierte Teams, die das Thema strategisch verankern. Auch wenn nicht alle Fragen an diesem Abend beantwortet werden konnten – die Veranstaltungsreihe bietet in den kommenden Monaten noch viele weitere Gelegenheiten zum Austausch.

Den gelungenen Auftakt rundete ein „nachhaltiger Dialog“ bei einem kleinen Imbiss ab. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Reihe mit weiteren spannenden Impulsen und Diskussionen!